Fisichella will wieder ernst genommen werden

Nach seinem gestrigen Sieg in Malaysia hat Giancarlo Fisichella vor, Fernando Alonso im WM-Kampf das Leben so schwer wie möglich zu machen

(Motorsport-Total.com) - Als Giancarlo Fisichella im Vorjahr trotz überlegener Führung den Grand Prix von Japan in der letzten Runde noch aus der Hand gab, wurde er von vielen bereits abgeschrieben, doch gestern in Malaysia schlug der oft unterschätzte Italiener endlich zurück: Mit einem souveränen Sieg ließ er alle Kritiker - zumindest vorübergehend - verstummen.

Titel-Bild zur News: Giancarlo Fisichella

Der Sieg in Malaysia soll in diesem Jahr nicht Giancarlo Fisichellas letzter bleiben

Als wenige Runden vor Schluss Fernando Alonso Rekordzeiten setzte und den Abstand bis auf acht Sekunden zusammenschrumpfen ließ, verlor Fisichella diesmal nicht die Nerven, sondern er konterte - und fuhr seinen dritten Formel-1-Triumph nach Brasilien 2003 und Australien 2005 abgebrüht nach Hause. Dennoch tat es ihm innerlich sicher einigermaßen weh, dass er von Alonso in den Interviews nach dem Rennen nicht als Titelanwärter genannt wurde.#w1#

Aber: "Ich fühle gar nichts", sagte er. "Tatsache ist, dass ich heute das Rennen gewonnen habe - und zwar im gleichen Auto wie er. Ich weiß nicht, ob er mich genauso als Gegner betrachtet wie Michael (Schumacher; Anm. d. Red.) oder Kimi (Räikkönen; Anm. d. Red.) - und es ist mir ehrlich gesagt auch ziemlich egal. Damit kann ich leben. Ich kann euch aber versichern, dass ich versuchen werde, seine Meinung zu ändern!"

"Hoffen wir, dass ich in Bahrain schon mein Pech für das ganze Jahr hatte!" Giancarlo Fisichella

Es sei "ein großartiges Gefühl" gewesen, nach der verpatzten Saison 2005 und dem schwierigen Saisonauftakt in Bahrain in Malaysia zu gewinnen: "Im Gegensatz zum Vorjahr hatte ich diesmal beim ersten Rennen Pech, aber jetzt habe ich dafür das zweite Rennen gewonnen. Hoffen wir, dass ich in Bahrain schon mein Pech für das ganze Jahr hatte! Ich möchte einfach so weitermachen und so viele Punkte wie möglich für mich und das Team holen."

In zwei Wochen steht zunächst einmal der Grand Prix von Australien auf dem Programm, den er im vergangenen Jahr gewonnen hat: "Melbourne ist nicht meine Lieblingsstrecke", gab der 33-Jährige zu Protokoll, "aber ich habe schöne Erinnerungen und fühle mich dort sehr wohl. Wir können wieder stark sein. Das Paket ist wirklich konkurrenzfähig, das Potenzial ist da, also hoffe ich, dass wir um den Sieg mitfahren werden."