• 19.03.2006 12:08

  • von Marco Helgert

Renault: Ungefährdeter Doppelsieg in Malaysia

Im Vorjahr sicherte sich Renault beide WM-Titel, doch einen Doppelsieg errang man nicht - dies holten Fisichella und Alonso nun in Malaysia nach

(Motorsport-Total.com) - Zuletzt standen 1982 zwei Renault-Werkspiloten auf den ersten beiden Plätzen, knapp 24 Jahre später fuhren Giancarlo Fisichella und Fernando Alonso den erst zweiten Doppelerfolg von Renault in der Formel 1 ein. Während Fisichella dem Sieg recht sicher entgegenfuhr, legte Alonso den Grundstein für seinen zweiten Rang schon am Start. Bereits nach der ersten Kurve war er Dritter, im Laufe des Rennens kassierte er noch Jenson Button, Fisichella aber konnte er nicht mehr abfangen.

Titel-Bild zur News: Giancarlo Fisichella, Flavio Briatore und Fernando Alonso

Bei Renault sah man nach dem Rennen ausnahmslos fröhliche Gesichter

"Für mich war es ein perfektes Rennen", so Fisichella, "aber physisch und mental war es sehr hart. Es war wirklich sehr, sehr heiß da draußen, von Rennmitte an spürte ich das. Ich wusste, dass es schwierig sein würde, aber ich hatte keine Wahl und musste bis zum Ende angreifen. Also habe ich das getan. Ich wollte in den Schlussrunden meine Konzentration nicht verlieren und alles lief glatt, Motor und Auto waren perfekt."#w1#

"Ich freue mich wirklich über diesen Sieg", fuhr er fort. "Ich freue mich besonders, dass ich diesen Erfolg einem Freund von mir widmen kann, der in der vergangenen Woche verstarb, Pietro. Für mich war es auch schön, dass mein Renningenieur Alan Permane neben mir auf dem Siegerpodest stand. Ich möchte dem gesamten Team danken, dies ist ein brillantes Ergebnis."

Alonso zeigte sich auch mit Rang zwei zufrieden, zumal er die WM-Führung damit locker ausbaute. "Es hätte anders ausgesehen können, wenn ich das Problem im Qualifying nicht gehabt hätte, aber es ging heute darum, von Startplatz sieben aus das Beste zu machen. Ich denke, das haben wir geschafft. Ich hatte einen großartigen Start und konnte spät vor der ersten Kurve bremsen und die Williams außen überholen. Ich wusste, dass Webber leichter als ich war. Ich hätte ihn ziehen lassen, wenn er versucht hätte, mich zu überholen. Aber wir waren schnell genug."

Als die Positionen erst einmal bezogen waren, spielte der Spanier die Strategiekarte aus. "Danach ging es nur noch darum, anzugreifen und die Strategie arbeiten zu lassen. Zu diesem Kurs habe ich ein spezielles Gefühl, es ist eine fantastische Strecke, die mir immer Gutes gebracht hat. Ich bin sehr zufrieden, 18 von 20 möglichen Punkten nach nur zwei Rennen zu haben. Wir freuen uns auf Melbourne."

"Die Leistung des gesamten Renault-Teams war fantastisch", so Teamchef Flavio Briatore. "Jeder Einzelne im Team hat heute eine außergewöhnliche Leistung gezeigt, auch Fisico und Fernando waren fantastisch. Giancarlo hat das Rennen kontrolliert, und Fernando hat uns am Start begeistert. Das Auto war so schwer, dass das, was er in der ersten Kurve zeigte, schon sehr speziell war."

"Ich denke, dass diese Leitung zeigt, dass wir die Regeln für 2006, auch mit den V8-Motoren, in der richtigen Art und Weise interpretiert haben", so der Italiener weiter. "Wir haben eine großartige Truppe beisammen, jeder arbeitet in dieselbe Richtung. Ich freue mich heute für ganz Renault, sie sollten auf ein Team wie dieses stolz sein."

Auch Chefingenieur Pat Symonds zeigte sich begeistert. "Wir hatten in der Saison des vergangenen Jahres viel Erfolg, aber dieser Doppelerfolg blieb uns 2005 verwehrt", erklärte er. "Für das Team ist dies die größte Prämie, und wir sind stolz, das heute geschafft zu haben. Auch für Giancarlo war es ein fantastisches Ergebnis. Wir haben schon gestern seinen starken Charakter gesehen, als er nach dem schlechten Wochenende in Bahrain zurückschlagen konnte."

Für den Sieg musste der Römer dann nur das Nötigste tun. "Es war eíne kontrollierte und überlegte Leistung", so Symonds. "Aber man darf auch Fernando nicht vergessen, der durch einen Fehler des Teams im Qualifying einen Nachteil hatte. Er hat sich durch das Feld gekämpft und das Beste aus dem Rennen gemacht - wie immer. Dieses Ergebnis gehört dem Team und jeder einzelnen Person in Enstone und Viry."