• 01.08.2010 20:38

  • von Fabian Hust

FIA will Flügeltest bis Spa überarbeiten

Red Bull und Ferrari könnten dazu gezwungen werden, ihre flexiblen Frontflügel umzurüsten, denn die FIA will ihre Tests verschärfen

(Motorsport-Total.com) - Der Automobilweltverband FIA arbeitet hinter den Kulissen ganz offenbar daran, die Diskussionen um flexible Frontflügel zu beenden. Wir unsere Kollegen von 'Autosport' in Erfahrung gebracht haben, möchte die FIA angesichts der Diskussionen über die flexiblen Frontflügel bei Red Bull und Ferrari über eine Anpassung der entsprechenden Belastungstests nachdenken.

Titel-Bild zur News: Red-Bull-Frontflügel

Red Bull könnte gezwungen werden, den Frontflügel etwas zu entschärfen

Vom folgenden Rennen Ende August in Belgien soll die FIA demnach die Belastung bei dem entsprechenden Test erhöhen. Sie beruft sich dabei auf Artikel 3.17.8 des Technischen Reglements, in dem es heißt: "Um sicherzustellen, dass die Anforderungen von Artikel 3.15 (Verbot flexibler Bauteile) respektiert werden, behält sich die FIA das Recht vor, weitere Belastungs-/Abweichungstests an jedem Teil des Bodyworks durchzuführen, das sich zu bewegen scheint (oder diesbezüglich verdächtigt wird), während sich das Auto in Bewegung befindet".#w1#

Im Moment werden die Endplatten des Frontflügels bei einer Belastung von 50 Kilogramm gemessen. Sie dürfen sich dann maximal um 10 Millimeter verbiegen. Die FIA hat den Teams nun mitgeteilt, dass man sich das Recht vorbehält, diese Belastung auf 100 Kilogramm zu erhöhen. Dann dürfte sich der Flügel maximal um 20 Millimeter verbiegen.

Ist dies der Fall, würden die Teams - zumindest für diesen Belastungsbereich - beweisen, dass sich die Frontflügel lediglich maximal linear verbiegen. Bei den Modellen von Red Bull und Ferrari sind einige der Konkurrenten der Meinung, dass man eine Lösung gefunden hat, bei der sich die Flügel bei einer Belastung von jenseits 50 Kilogramm nichtlinear verbiegen. Nun könnte jedoch noch der Verdacht aufkommen, dass sich die Flügel ab einer Belastung von 100 Kilogramm nichtlinear verbiegen.

Durch den Test auf diese Linearität möchte man sicherstellen, dass die Teams nicht durch intelligentes Materialdesign Flügel produzieren, die zwar dem Belastungstest standhalten, bei höheren Belastungen, wie sie während der Fahrt auftreten können, sich jedoch deutlich stärker verbiegen.

Die FIA soll angeblich auch bei jenen Teams durchgreifen, welche clevere Fixierungen und Verbindungen am Unterboden verwenden. Damit will man Verdachtsmomenten entgegentreten, dass einige Teams auch in diesem Bereich in den Grenzbereich des Reglement vorstoßen und sich Unterböden während der Fahrt absenken.

Die Autos von Red Bull und Ferrari haben auch an diesem Wochenende alle technischen Abnahmen bestanden. Doch selbst Laien können erkennen, dass sich die Frontflügel der beiden Teams bei hohen Geschwindigkeiten an ihren äußeren Enden deutlich nach unten verbiegen, wohingegen Modelle der anderen Teams wesentlich starrer sind.