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  • 23.03.2017 17:04

  • von Heiko Stritzke & Dominik Sharaf

FIA will flexible T-Flügel untersuchen

Nach Wunderaufhängung und Heckflosse sorgt nun auch noch der T-Wing für Aufregung in der Formel 1 - Einige Teams sollen ihn flexibel gestaltet haben

(Motorsport-Total.com) - Die Technikkommissare der FIA hatten im Vorfeld des Großen Preises von Australien 2017 reichlich Arbeit: Im Vorfeld des Rennens gab es reichlich Zoff um die "Wunderaufhängungen" bei Mercedes und Red Bull. Ferrari konnte hier angeblich eine Regeländerung bewirken. Die unästhetischen Haifischflossen können frühestens 2018 verboten werden. Mittlerweile hat sich noch ein dritter Punkt hinzugesellt, den die technischen Kommissare auf dem Schirm haben müssen: Der T-Flügel.

Titel-Bild zur News: Mercedes, T-Flügel, T-Wing

Der T-Flügel rückt als nächstes ins Fadenkreuz der technischen Kommissare Zoom

Das Element, das entweder wie bei Mercedes ähnlich eines Einkaufswagens auf einer separaten Stütze steht oder wie bei Ferrari direkt am Ende der Flosse befestigt ist, hat aufmerksame Beobachter auf den Plan gerufen: An manchen Fahrzeugen biegen sich die Flügel während der Kurvenfahrt. Mit dem T-Flügel wird die Anströmung des Heckflügels kontrolliert. Verwirbelungen vom Cockpit und der Lufthutze werden begradigt, was zu mehr Abtrieb am Heckflügel führt.

Bewegliche aerodynamische Teile sind aber in der Formel 1 per Artikel 3.16 des Technischen Reglements nicht erlaubt - vom DRS einmal abgesehen. Die FIA kündigte in Melbourne an, sich die Sache an diesem Wochenende genau anzuschauen. Jener Artikel war für die Formel-1-Saison 2017 noch einmal verschärft worden.

Flexible Flügel haben schon in der Vergangenheit für Ärger in der Formel 1 gesorgt. Insbesondere Adrian Newey fand immer wieder Wege, die Verbote clever zu umgehen. Schon während der Saison 2010 gab es Diskussionen um einen Frontflügel bei Red Bull, der augenscheinlich fast auf dem Boden schliff, aber alle Belastungstests meisterte. 2011 präsentierte Ferrari beim Großen Preis von Indien einen wahren Flattermann als Antwort. Erst mit mehrfacher Anpassung der Belastungstests verschwand das Thema am Ende der V8-Ära wieder vom Tisch.


Fotos: Großer Preis von Australien, Technik


In der Saison 2016 kam es erneut zu Diskussionen um den sogenannten Monkey Seat unterhalb des Heckflügels, der bei einigen Teams flexibel gestaltet worden sein soll. Diese Debatte hat allerdings nie das Ausmaß der Flügel-Diskussion der frühen 2010er-Jahre erreicht.