FIA-Präsidentenwahl: Herausforderer Ward gibt vorzeitig auf

Herausforderer David Ward zieht sich wegen mangelnder Unterstützungserklärungen aus dem FIA-Wahlkampf zurück - Jean Todt damit voraussichtlich weiter FIA-Boss

(Motorsport-Total.com) - Möglicherweise ist der Wahlkampf für die FIA-Präsidentenwahl am 6. Dezember 2013 bereits vorzeitig beendet: Jean Todts Herausforderer David Ward hat heute bekanntgegeben, dass er nicht genügend Unterstützungserklärungen erhalten hat, um sich der Wahl zu stellen. Ein Schlüsselfaktor war, dass sich Todt die Unterstützung des mächtigen FIA-Vizepräsidenten Mohammed Bin Sulayem sicherte, wodurch er das Ward-Lager deutlich geschwächt hat.

Titel-Bild zur News: David Ward

David Ward wird bei der FIA-Wahl im Dezember nun doch nicht kandidieren Zoom

Sollte nun kein Überraschungskandidat gegen Todt in den Ring steigen, wäre der ehemalige Ferrari-Teamchef der einzige Kandidat, der sich der Wahl stellt, und damit automatisch Sieger und für vier weitere Jahre FIA-Präsident.

In seiner Erklärung für die Resignation kritisierte Ward, der umfangreiche Reformen durchführen wollte, erneut das Wahlsystem der FIA. Um überhaupt antreten zu dürfen, benötigt man die Unterstützung von 37 Funktionsträgern und nationalen Verbänden. Zum Vergleich: Vor vier Jahren waren es nur 23. "Das ist die höchste Anzahl in der Geschichte der FIA", zeigt sich Ward mit dem System unzufrieden.

Ein Kandidat benötigt zudem die Unterstützung mindestens eines Vizepräsidenten aus jeder der insgesamt sechs FIA-Regionen. Daran scheiterte Todts Herausforderer. "Die Nutzung von Unterstützungserklärungen im Vorfeld der Wahl macht es für jeden Kandidaten sehr schwierig, die benötigten Vizepräsidenten für die eigene Liste zu gewinnen", präzisiert Ward seine Kritik. "In der FIA-Nordamerika-Zone haben elf von zwölf Klubs im März eine Unterstützungserklärung für Todt unterschrieben. Dadurch war nur noch ein Klub frei, um einen Vize-Präsidenten für meine Liste bereitzustellen."

Laut Ward eine heikle Angelegenheit: "Klubs, die mit meiner Kandidatur sympathisieren, müssten dadurch ihr Unterstützungs-Gelöbnis brechen. Es ist verständlich, dass ihnen das widerstrebte." Abschließend sieht er das Scheitern seiner Kampagne aber nicht ausschließlich als Niederlage, sondern glaubt, einen Denkprozess in Gang gebracht zu haben. "Ich wollte eine Debatte über die vorhandenen Mängel lostreten, die es im Regierungsystem der FIA gibt", meint er. "Es stellt mich zufrieden, dass mir das gelungen ist."