FIA fürchtet keine mutwilligen Motorschäden

Das neue Reglement könnte mutwillig herbeigeführte Motorschäden mit sich bringen, die FIA glaubt jedoch nicht, dass dies passieren wird

(Motorsport-Total.com) - Das neue Reglement birgt noch einige Grauzonen, vor allem auch hinsichtlich der Motoren, die ab 2005 bekanntlich zwei komplette Rennwochenenden ohne Wechsel überdauern müssen. Daraus ergeben sich Schlupflöcher, wie man den eigentlichen Sinn der Regel umgehen kann, ohne tatsächlich gegen die Vorschriften zu verstoßen.

Titel-Bild zur News: Takuma Sato

Solche Motorschäden werden auch 2005 eher nicht absichtlich herbeigeführt

Ursprünglich war vorgesehen, dass jeder Motorschaden bei einem Grand Prix mit einer Rückversetzung in der Startaufstellung des nächsten Rennens um zehn Plätze geahndet wird, die Teams finden jedoch, dass dies eine zu harte Bestrafung wäre. Dementsprechend wird dieser Passus wohl doch nicht angewendet, was aber die Möglichkeit eröffnet, absichtliche Motorschäden herbeizuführen, um den Motor früher wechseln zu können.#w1#

Auch die FIA hat sich darüber Gedanken gemacht, wie Präsident Max Mosley kürzlich bestätigte: "Wir haben darüber nachgedacht, dass jemand den Motor in der Auslaufrunde zum Platzen bringen könnte, aber wenn es jemand öfter als einmal macht, wäre es ziemlich auffällig, denn normalerweise passiert so etwas nicht. Kommt es also öfter bei jemandem vor, würden wir die Stewards darauf ansetzen", stellte er klar.

Darüber hinaus ist fraglich, ob die Motorenhersteller selbst daran interessiert sind, sich über eine riesige Rauchwolke im Heck ein frischeres Aggregat für das nächste Rennen zu erschwindeln, denn gerade für die Automobilkonzerne sind Motorschäden in imagetechnischer Hinsicht wahres Gift. Anders sieht es bei Teams mit Kundenmotoren aus, die jedoch jedes Aggregat teuer zahlen müssen und daher ebenfalls kein Interesse an einer solch zweifelhaften Taktik haben sollten.