• 14.02.2005 17:00

  • von Fabian Hust

Stoddart stuft neue Reifenregel als Sicherheitsrisiko ein

Der Minardi-Teamchef wettert weiter gegen Mosley, in seinen Augen ist das neue Reifenreglement ein großes Sicherheitsrisiko

(Motorsport-Total.com) - Minardi-Teamchef Paul Stoddart dreht dieser Tage mächtig auf und sorgt mit seinen provokanten Aussagen für Aufsehen, mit denen er sich vor allem gegen den Boss des Automobilweltverbandes FIA, Max Mosley, stellt. Das neue Reglement erachtet der Australier als illegal (wir berichteten) und die neue Reifenregel hat der 49-Jährige in einem Interview mit dem australischen Radiosender 'Sports Entertainment Network' als großen Fehler abgestempelt.

Titel-Bild zur News: Minardi-Teamchef Paul Stoddart

Paul Stoddart steht mit dem neuen Reglement mächtig auf Kriegsfuß...

Dass die Fahrer das Qualifying und das Rennen auf einem Reifensatz durchfahren müssen, stellt in den Augen Stoddarts ein großes Sicherheitsrisiko dar, die neue Regel sei deshalb eine Farce: "Sie wurde als Sicherheitsregel eingeführt - wegen der Sicherheit! Wie um alles in der Welt kann das Rennfahren sicherer sein, wenn man im Verlauf eines Wochenendes statt aus sieben oder zehn Reifensätzen nur aus zwei oder drei wählen kann und man mit einem ausgewählten davon sein Qualifying und die gesamte Renndistanz bestreiten soll?"#w1#

FIA-Präsident Max Mosley sieht dieses Thema freilich wieder völlig anders. In den Augen des Briten ist das Unfallrisiko nicht höher, wenn die Reifen während des Rennens nicht gewechselt werden. Doch Stoddart glaubt, dass die Reifenhersteller aufgrund des harten Wettbewerbs ans Limit gehen werden, was seiner Meinung nach das Unfallrisiko erhöht.

An was Stoddart nicht denkt: Die Reifenhersteller werden immer an das Limit gehen, egal wie eine Reifenregel aussieht, solange ein Wettbewerber mitmischt. Und: Weder Bridgestone noch Michelin wollen Reifenschäden sehen, sie werden also die notwendigen Sicherheitsreserven beibehalten, denn nichts ist eine größere Negativwerbung für einen Pneuhersteller als zahlreiche Reifenschäden.

Doch Paul Stoddart befürchtet ganz offenbar, dass die langlebigeren Reifen anfälliger sind und es dadurch zu schweren Unfällen kommen wird. Der Minardi-Boss, der die ersten drei Rennen der Saison mit einem 2004er Auto bestreiten möchte, schießt gegen Mosley: "Wenn es einen ernsten Unfall gibt - und ich hoffe wirklich nicht, dass es einen gibt - dann wird jene Person, die diese Regelung eingebracht hat, vollständig dafür verantwortlich sein."