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FIA-Chef hinterfragt Finanzregeln der "Königsklasse"
Mohammed bin Sulayem als Präsident des Automobil-Weltverbands (FIA) fragt sich, ob die Formel 1 wirklich eine Kostendeckelung braucht
(Motorsport-Total.com) - Mohammed bin Sulayem ist dafür bekannt, kontroverse Entscheidungen oder Aussagen zu treffen. Auch diesmal ist das nicht anders: Im Gespräch mit Associated Press stellte der Präsident des Automobil-Weltverbands (FIA) am Rande des Miami-Grand-Prix das aktuelle finanzielle Reglement der Formel 1 in Frage.

© LAT Images
FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem im Formel-1-Fahrerlager 2025 Zoom
Bin Sulayem sagte: "Ich schaue mir die Kostenobergrenze an, und sie bereitet der FIA nur Kopfschmerzen. Also, was soll das Ganze? Ich sehe den Sinn darin nicht. Wirklich nicht."
Wie bin Sulayem zu dieser Einschätzung gelangte, erläuterte er nicht. Seine Aussagen fielen jedoch im Zusammenhang mit einer aktuellen Formel-1-Diskussion: Wenn ein Team ein anderes "anzeigt" und somit eine Beschwerde vorbringt - soll für diese Beschwerde eine Gebühr fällig werden oder nicht?
McLaren will "sinnlose" Beschwerden eindämmen
McLaren-Teamchef Zak Brown spricht sich dafür aus. Er meint: "Teams haben immer schon anderen Teams etwas vorgeworfen. Und das ist eine ernste Angelegenheit."
"Es gibt in der Formel 1 bereits einen ordentlichen Weg, um Protest einzulegen. Das kann nach einem Rennen passieren, und zwar formal und unter Angabe, wo der Protest herkommt. Du musst dann auch eine Gebühr entrichten."
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"Und ich finde: Dieses Vorgehen sollten wir auf jedwede Andeutung ausweiten, denn damit wäre es vorbei mit irgendwelchen Andeutungen, die eigentlich nur ablenken sollen."
"Wenn man seine Beschwerde zu Papier bringen und eine Gebühr dafür bezahlen muss, dann wären wir auf einen Schlag all die sinnlosen Beschwerden los, die es in der Formel 1 gibt und die nicht besonders sportlich sind."
"Und wenn jemand ein technisches Problem erkennt, soll er selbstverständlich dagegen vorgehen dürfen. Er soll schriftlich Beschwerde einreichen und dafür bezahlen. Und wenn sich der Vorwurf als falsch herausstellt, dann sollte das mit der Budgetobergrenze verrechnet werden. Das würde sinnlosen Anschuldigungen einen Riegel vorschieben", sagt Brown.
FIA-Präsident bin Sulayem scheint hier auf einer Wellenlänge zu liegen mit McLaren-Boss Brown. Denn im gleichen Gespräch mit AP gab er an, er werde Browns Vorschlag "analysieren". Darauf folgte seine generelle Bemerkung zur Budgetobergrenze.
Seit 2021: Die Kostendeckelung in der Formel 1
Neu ist die Ausgabendeckelung in der Formel 1 übrigens nicht: Sie wurde bereits zur Saison 2021 eingeführt, ist also noch ein Erbe der Ära Jean Todt als FIA-Präsident. Bin Sulayem trat erst Ende 2021 Todts Nachfolge an der Spitze des Weltverbands an und muss sich Ende 2025 erstmals wieder einer Wahl stellen - sehr wahrscheinlich mit mindestens einem Gegenkandidaten.
Unter der aktuellen Budgetobergrenze steht jedem Team eine bestimmte Summe pro Jahr zur Verfügung. 2025 sind es rund 125 Millionen Euro. Aber: Nicht alle Ausgaben eines Formel-1-Rennstalls unterliegen tatsächlich der Ausgabengrenze. Fahrergehälter oder der Lohn für die bestbezahlten Angestellten sind ebenso ausgenommen wie zum Beispiel das Marketingbudget. (Hier weitere Details dazu erfahren!)


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