• 26.08.2006 09:46

  • von Fabian Hust

Ferrari war "besorgt"

Der Technischer Direktor von Ferrari gibt zu, dass man durchaus mit der einen oder anderen Sorgenfalte nach Istanbul gereist war

(Motorsport-Total.com) - Ferrari will nach dem enttäuschenden Rennen in Ungarn beim Großen Preis der Türkei wieder auf die Siegerstraße zurückkehren, doch nach dem Freien Training am Freitag zeigten sich die "Roten" nur zurückhaltend optimistisch.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn

Ross Brawn am Freitagmorgen: Da hatte der Brite noch größere Sorgen...

Von einer Dominanz konnte man nicht sprechen, denn McLaren-Mercedes und das Honda Racing F1 Team präsentierten sich stark, Sebastian Vettel raste auf den Reifen der Konkurrenz zur Bestzeit während "Bridgestone-Testfahrer" Alexander Wurz nicht vorne mit dabei war. Dafür jedoch war Toyota auf den Reifen der Japaner gut unterwegs. Hoffnung macht auch die Tatsache, dass WM-Widersacher Renault am ersten Tag noch nicht bei der Musik dabei war.#w1#

"Wir waren etwas besorgt, als wir hier hergekommen sind, schließlich waren wir hier im letzten Jahr schlecht", so Ross Brawn, Technischer Direktor von Ferrari. "Wir wissen, dass wir ein viel besseres Auto haben, wir wissen, dass die Reifen Fortschritte gemacht haben, aber da wir wussten, wie schlecht wir letztes Jahr waren, war meiner Meinung nach jeder ein wenig nervös."

Vor allem der ungewöhnliche Asphalt der türkischen Rennstrecke hatte dem 51-Jährigen und vor allem Reifenpartner Bridgestone Kopfzerbrechen bereitet: "Es ist hier ein ziemlich einzigartiger Asphalt. Ich spreche über den Aufbau des Asphalts, nicht über die Unebenheiten. Es ist der glatteste Asphalt, auf dem wir fahren."

Im vergangenen Jahr habe man die Reifen einfach nicht zum Arbeiten bewegt, zudem war das Auto nicht konkurrenzfähig: "Diese Kombination hat dazu geführt, dass wir vergangenes Jahr sehr schwach waren. Wir waren aus diesem Grund von der Leistung am ersten Tag sehr ermutigt. Aber es ist zu früh um zu beurteilen, wo wir am Sonntag stehen werden."

Das Problem sei, dass sich die Strecke noch "entwickelt", wie es so schön heißt. Der Staub wird vom Unterdruck unter den Autos aus den Poren gezogen, Gummi auf den Asphalt gelegt - das wirkt sich deutlich auf das Fahrverhalten der Autos aus und kann das Kräfteverhältnis an der Reifenfront verändern: "Heute war der weiche Reifen etwas grenzwertig, aber seine Verwendung ist nicht kategorisch ausgeschlossen", so Brawn.

Der harte Reifen hat Ross Brawn bisher besser gefallen, vor allem nach einem Longrun, den Schumacher mit ihm fuhr: "Man muss kein Genie sein, um zu erkennen, dass Michael da mit der harten Variante unterwegs war. Er sieht sehr konstant aus. Die großartige Sache ist jedoch, dass er Haftung bietet. Es gibt eine menge harter Reifen da draußen, die keine Haftung zeigen, aber Michael war mit der Konstanz und der Haftung, die ihm der Reifen bot, sehr zufrieden."