• 26.08.2006 09:31

  • von Fabian Hust

Negative Schwingungen bei Renault

Während man bei Ferrari die Entscheidung der FIA nachvollziehen kann, spuckt Renault nach dem Urteilsspruch keine großen Töne mehr

(Motorsport-Total.com) - Im Kampf um den WM-Titel hat Renault nach dem Verbot der Schwingungstilger durch den Automobilweltverband FIA vor dem Rennen in Hockenheim Anfang dieser Woche die finale Niederlage hinnehmen müssen, als das Berufungsgericht am Mittwoch bestätigte, dass das System nicht reglementkonform ist.

Titel-Bild zur News: Symonds und Briatore

Symonds und Briatore wollen über den Urteilsspruch lieber schweigen...

Renault hatte immer behauptet, dass man sich das System von der FIA hat abnehmen lassen, als man es Ende der vergangenen Saison einführte, doch das Gericht erklärte in seiner Urteilsbegründung, dass dies nicht der Fall gewesen war.#w1#

Also dürfe man die FIA für ihr Vorgehen nicht kritisieren, wie Ross Brawn, der Technische Direktor von Ferrari findet: "Es ist die Verantwortung des Teilnehmers, sicher zu stellen, dass das Auto legal ist - das ist nicht die Aufgabe der FIA", so der Brite am Freitag in Istanbul. "Es ist unsere Aufgabe, sicher zu stellen, dass unser Auto zu jeder Zeit legal ist."

Schon die Vergangenheit habe gezeigt, dass die FIA "nicht wirklich wisse", dass sich ein System im Auto befindet, dies betreffe vor allem Systeme in der Nase: "Es ist nicht die Aufgabe der FIA, das komplette Auto mit einem feinen Kamm zu durchkämmen."

"Man kann eine ganze Saison lang mit einem System fahren, von dem die FIA nicht weiß, dass es sich in deinem Auto befindet", so der 51-Jährige weiter. "Du gehst ein Risiko ein, wenn du sie nicht darüber informierst. Und wenn dies dann jemand ankreidet und die FIA es als illegal erklärt, dann hast du ein Problem."

Nach Informationen, die dem Technischen Direktor der Italiener vorliegen, sei ein Team zur FIA gegangen und habe mitgeteilt, dass Renault ein System verwende, das aus bestimmten Gründen illegal sei: "Auf Basis dieses Arguments hat sich die FIA das System dann angeschaut und ist zu diesem Entschluss gekommen."

Bei Renault gibt man sich nach dem Urteil des Berufungsgerichts äußerst schmallippig, war man doch vor der Anhörung zuversichtlich, dass die FIA eine Niederlage einstecken wird und man das System in Istanbul wieder verwenden kann. Teamchef Flavio Briatore hatte im Vorfeld der FIA eine Manipulation der Weltmeisterschaft vorgeworfen und Pat Symonds, der Chefingenieur des Teams, hatte der FIA Inkompetenz unterstellt.

Doch während Symonds im Vorfeld der Anhörung noch große Töne gespuckt hatte, ist auch der ansonsten so auskunftsfreudige 53-Jährige mittlerweile verstummt. Symonds und Briatore setzten sich am Freitagmorgen lediglich mit einer Gruppe italienischer Journalisten an den Tisch und sollen ziemlich angesäuert gewesen sein. Doch nun möchte man den Titel nach dem Motto "Jetzt erst recht!" gewinnen.

"Für mich ist es schwer zu begreifen, dass ein System, das immer als legal eingestuft wurde, plötzlich mitten in der Saison verboten wird", hat Briatore laut der 'Gazzetta dello Sport' gemeint. Und Symonds fügte hinzu: "Wir müssen die Entscheidung der FIA akzeptieren und in die Zukunft blicken. Wir arbeiten daran die Probleme zu lösen, die wir nun bekommen könnten. In der Formel 1 ist jedes Zehntel ein Schlüssel zum Erfolg."