• 25.05.2002 15:50

  • von Reinhart Linke

Ferrari nur auf den Plätzen drei und fünf

Michael Schumacher und Rubens Barrichello kamen im Qualifying in Monte Carlo nicht über die Startplätze drei und fünf hinaus

(Motorsport-Total.com) - Zum ersten Mal in diesem Jahr konnte kein Ferrari-Fahrer im Qualifikationstraining in die erste Startreihe fahren. Rubens Barrichello und Michael Schumacher mussten sich im Abschlusstraining auf dem engen Straßenkurs in Monte Carlo mit den Plätzen drei und fünf zufrieden geben, waren damit aber gleichzeitig die einzigen Fahrer auf Bridgestone-Reifen unter den Top-Ten.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher hatte im Qualifying nicht nur mit dem Verkehr Probleme

Nachdem sich Michael Schumacher im Freien Training am Morgen noch seinem Teamkollegen geschlagen geben musste, nachdem er wegen einem Elektronikproblem unfreiwillig zum Zuschauer geworden war, hatte er im Qualifying wieder die Nase vorn und fuhr mit 0,442 Sekunden Rückstand auf den dritten Platz. Wie viele andere Fahrer auch wurde der 33-Jährige bei seinen Versuchen auf der 3,370 Kilometer langen Strecke zum Teil durch den Verkehr behindert.

Insgesamt hatte der Wahlschweizer einen ereignisreichen Tag: "Dies war ein anstrengender Tag. Nach Elektronikproblemen am Morgen mussten wir auch den ersten Versuch in der Qualifikation abbrechen, als ich im Tunnel viel Rauch sah und dachte, dass Öl auf der Strecke liegt. Dann hatte ich in einem Run Probleme mit Juan-Pablo im Verkehr, der gerade langsam um die Strecke fuhr. Nach meinem zweiten Versuch hatte ich außerdem etwas ins Auge bekommen. Um ehrlich zu sein sind wir schon das ganze Wochenende etwas langsamer und es gibt mehr Fahrer auf Michelin-Reifen als sonst, die an der Spitze sind. Wir haben immer gesagt, dass sich die Situation sehr schnell ändern kann, was sich heute bewiesen hat. Jedoch ist der dritte Platz nicht so schlecht, im Rennen sollten wir konkurrenzfähiger sein. Wenn dies nicht der Fall ist, besteht unsere Aufgabe darin, das Auto ins Ziel zu bringen und so viele Punkte wie möglich zu holen."

Nur auf den fünften Startplatz konnte Rubens Barrichello am Samstag in Monte Carlo fahren und war dabei 0,239 Sekunden langsamer als sein Teamkollege. Nachdem der Brasilianer bei seinem letzten Run aufgehalten wurde, musste er sich mit 0,681 Sekunden Rückstand zur Spitze zufrieden geben.

Eigentlich hätte der 30-Jährige das Potenzial für einen Startplatz in Reihe eins gehabt. "Das war kein perfekter Tag", erklärte der Paulista. "Das Auto war nicht schlecht und hatte das Potenzial für die erste Startreihe. Leider verhinderte Verkehr, dass ich weiter vorne in der Startaufstellung stehe. In meinem zweiten Run war ich sehr schnell, aber ich wurde schließlich von Coulthard blockiert. In den letzten Minuten kam ich ebenfalls in Verkehr. In Monaco ist es unmöglich, eine schnelle Runde zu fahren, wenn man keine freie Bahn hat."

Rennleiter Jean Todt stellte fest: "Das erste Mal in diesem Jahr haben wir kein Auto in der ersten Reihe. Es zeigt, dass, wenn alle Elemente des Pakets nicht hundertprozentig laufen, die anderen vorne sind. Wir wussten, dass dies ein schwieriges Qualifikationstraining werden würde, weil die Konkurrenz hier sehr stark aussieht. Außerdem ist auf dieser Strecke mehr als auf allen anderen Pisten der Verkehr ein kritischer Faktor, der Rubens und Michael heute zweifellos behindert hat. Allerdings ist das Rennen noch lang. Obwohl überholen hier fast unmöglich ist, können wir für beide Meisterschaften wichtige Punkte holen."

Technikdirektor Ross Brawn blickte ebenfalls schon auf das 78 Runden lange Rennen am Sonntag: "Wir haben noch einen Tag, heute mussten wir etwas mehr kämpfen. Das Resultat war so gut wie wir es erwarten konnten. Ich glaube, dass wir morgen einen guten Reifen haben und wir in einer konkurrenzfähigen Position für das Rennen sind. Wir haben oft gesagt, dass sich die Dinge schnell ändern können und es liegt jetzt auf der Hand, dass die Situation nicht immer einfach ist. Es gibt einige Strecken, auf denen wir mit Bridgestone einen Vorteil haben, hier scheint Michelin einen geringfügigen Vorteil zu haben."