• 25.05.2002 15:53

  • von Fabian Hust

Ferrari-Präsident schließt Österreich-"Neuauflage" aus

Luca di Montezemolo hat offenbar ein Machtwort gesprochen und seinem Team die Ausübung einer eindeutigen Stallorder untersagt

(Motorsport-Total.com) - Völlig überraschend hat Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo kurz vor dem Qualifying in einem Interview mit 'Premiere World' angekündigt, dass das Team "sicherlich nicht" noch einmal eine Stallorder anwenden wird, wie man das in Österreich gesehen hatte. Als Grund für diese Entscheidung gab der Italiener "Sorgen um die eigenen Fans" an, die man schwer vergrault hatte. Allerdings ließ der Italiener mit der Anmerkung "nicht in dieser Form" jeden Raum für eine weniger offensichtliche Stallorder offen.

Titel-Bild zur News: Luca di Montezemolo

Luca di Montezemolo hat die Pfiffe der Fans offenbar zu Herzen genommen

Wie sehr die Stallorder auch noch in Monaco ein (Negativ-)Thema war, zeigte sich anhand von Pfiffen, Buhrufen und jeder Menge Protestplakate, die man vor allem gegen Jean Todt, Ross Brawn und Michael Schumacher richtete. Offenbar ist es dem Team wichtig, nicht das eigene Image aufs Spiel zu setzten. Noch wenige Tage zuvor hatten Rennleiter Jean Todt und Technikdirektor Ross Brawn angekündigt, dass man erneut eine Stallorder anwenden wird, sollte es zur Wiederholung der Szenerie von Österreich kommen.

Ob auch die bevorstehende Anhörung Ferraris am 26. Juni vor dem FIA-Weltrat etwas mit der Aussage Montezemolos zu tun hat, ist unklar. Mit Sicherheit werden die Italiener erneut eine Stallorder anwenden, wenn es wirklich notwendig ist, um Weltmeister zu werden und es absehbar ist, dass dies dann auch von den Fans akzeptiert wird. In ersten Reaktionen wurde die überraschende Aussage Luca di Montezemolos von der Konkurrenz sehr begrüßt.