• 23.07.2001 14:28

Ferrari: Neuer Motor soll BMW-Aggregat Paroli bieten

Mit einem deutlich verbesserten Motor will Ferrari in Hockenheim Siegfavorit BMW-Williams bezwingen

(Motorsport-Total.com/dpa) - Dem dreimaligen Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher steht für sein Heimrennen am Sonntag auf dem Hockenheimring voraussichtlich mehr Power zur Verfügung. Ferrari wolle eine Ausbaustufe seines Zehnzylinders mit 20 PS mehr beim Großen Preis von Deutschland einsetzen, heißt es auf der Homepage des 32 Jahre alten Rheinländers am Montag. Damit dürfte das Triebwerk vom Typ 050B an den BMW-Motor heranreichen, der etwa 850 PS haben und der stärkste im Feld sein soll.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Rubens Barrichello testet vergangene Woche den neuen Ferrari-Motor

Schumachers Teamkollege Rubens Barrichello hatte die Entwicklungsstufe vergangene Woche in Monza ausgiebig getestet. "Wir sind 73 Runden gefahren und alles lief optimal", sagte der Brasilianer dem italienischen Fachblatt 'Gazzetta dello Sport'. "Ich bin sehr zufrieden und glaube, dass wir den Motor im Rennen einsetzen werden. Top-Speed ist in Hockenheim sehr wichtig. Mit dem neuen Motor haben wir gute Siegchancen."

Die badische Hochgeschwindigkeitsstrecke ist nach Monza der zweitschnellste Grand-Prix-Kurs mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 355 km/h. Barrichello hatte im Vorjahr den Großen Preis von Deutschland gewonnen; Michael Schumacher war kurz nach dem Start nach einer Kollision mit Benetton-Konkurrent Giancarlo Fisichella ausgeschieden.

Unterdessen hat Ross Brawn, der Technische Direktor bei Ferrari, die Verantwortung für Schumachers spektakulären Testunfall am vergangenen Dienstag in Monza übernommen. "Im Nachhinein war es wohl eher unser Fehler als Michaels", sagte er gegenüber englischen Medien. "Wir werden die Struktur des Unterbodens etwas widerstandsfähiger machen." Der WM-Spitzenreiter war mit etwa 300 km/h von der Piste abgeflogen und zwei Mal in die Leitplanke gekracht. Ursache für den Unfall soll ein beim Überfahren der Randsteine beschädigter Unterboden gewesen sein.

Laut Brawn hat Schumacher den Unfall nur dank der verstärkten Fahrerzelle unverletzt überstanden. Der Internationale Automobil- Verband (FIA) hatte vor dieser Saison verschärfte Crash-Tests angeordnet. Der Titelverteidiger hatte nur Prellungen und eine leichte Gehirnerschütterung erlitten. Hätte Schumacher den Ferrari von 1999 gefahren, in dem er sich bei seinem Unfall vor zwei Jahren in Silverstone Beinbrüche zugezogen hatte, wäre er nach Brawns Meinung nicht so glimpflich davon gekommen.

Folgen Sie uns!