• 17.07.2001 12:49

  • von Fabian Hust

Ferrari mit Silverstone-Wochenende zufrieden

Auch wenn man deutlich langsamer als McLaren-Mercedes war, ist man bei Ferrari zufrieden

(Motorsport-Total.com) - Nach einem Arbeitsmittagessen der beiden Ferrari-Führungskräfte Jean Todt (Rennleiter) und Luca di Montezemolo (Präsident) im 'Il Cavallino'-Restaurant begann am Montag um 15 Uhr die übliche Nachbesprechung des Rennens in Maranello. Die Analyse der Renndaten hat ergeben, dass es an keinem der beiden Autos technische Probleme gegeben hat und dass der Geschwindigkeitsunterschied zwischen dem Ferrari von Michael Schumacher und dem McLaren-Mercedes von Mika Häkkinen durch die unterschiedlichen Benzinmengen zu erklären ist.

Titel-Bild zur News: Jean Todt

Jean Todt ist mit dem Ausgang des Rennens in Silverstone zufrieden

Ferner sollte man nach Aussage des Teams nicht vergessen, dass Schumacher nicht mehr alles geben musste, da sein Hauptgegner bereits aus dem Rennen war. "Die ausgewählte Einstopp-Strategie zahlte sich nicht für die aus, die ein aggressives Rennen fahren und gewinnen wollten, aber für jene wie Rubens Barrichello, die von weiter hinten starten und die Boden gutmachen müssen, da das Überholen ja bekanntlich schwierig ist", gibt man aber dann doch indirekt zu, dass für Michael Schumacher eine Zwei-Stopp-Strategie besser gewesen wäre.

Luca di Montezemolo hob lobend hervor, dass man den Vorsprung in der WM-Wertung auf 37 WM-Zähler ausbauen konnte und dass vier Autos mit Ferrari-Motoren in die Top 6 fuhren. Doch zum Entspannen ist es noch viel zu früh, am Dienstag gehen die Testfahrten in Monza mit drei Testtagen für Michael Schumacher los, bevor am Freitag Rubens Barrichello das Steuer übernehmen wird. Zur gleichen Zeit wird Testfahrer Luca Badoer in Fiorano testen, Michael Schumacher übernimmt am Freitag das Auto auf der Ferrari-Hausstrecke. Unklar ist momentan noch, wer am Samstag testen wird.

Jean Todt zeigte sich abschließend noch einmal zufrieden mit dem Rennwochenende in Silverstone: "Wir waren auf gegnerischem Boden, aus diesem Grund war es ein gutes Ergebnis für Ferrari, zwei Autos auf dem Podium und insgesamt vier mit Ferrari-Motoren unter den ersten Sechs zu haben. Natürlich hätten wir es gerne vorgezogen zu gewinnen, aber es ist immer noch gut, bedenkt man, dass man nicht alle Rennen gewinnen kann."

Während man den Vorsprung auf McLaren in der Konstrukteurswertung aufrecht erhalten konnte, baute man ihn in der Fahrerwertung um weitere sechs Zähler aus: "Es war Häkkinens erster Sieg in der Saison, also kann er nicht wirklich als WM-Anwärter gewertet werden und David Coulthard hat sechs Punkte auf Michael verloren, mathematisch gesehen ist Michael also in einer guten Position. Alles in allem war es ein gutes Wochenende."

Todt glaubt nicht, dass McLaren-Mercedes an diesem Wochenende etwas besonderes am Auto geändert hatte: "Ich denke, dass sie schon immer stark waren. Sie hatten die beste Rennstrategie und ich denke nicht, dass unsere Autos so gut abgestimmt waren, wie sie das hätten sein können. Was das Rennen angeht, so haben wir uns besonders nach der ersten Runde und dem Start darauf konzentriert, an die WM und nicht an den Sieg in diesem Rennen zu denken."

Für den Franzosen war es keine Überraschung, dass Häkkinen siegte: "Ich war nicht überrascht, Häkkinen so konkurrenzfähig zu sehen. Es ist erstaunlich, wie schnell die Leute einen Fahrer abschreiben, nur weil er ein paar Probleme hat, die oftmals gar nicht seine eigene Schuld sind. Die Leute haben über einen Rücktritt Häkkinens gesprochen aber ich denke, dass er bewiesen hat, dass er noch fähig ist, eine ganze Weile zu fahren."