• 07.04.2004 13:38

  • von Fabian Hust

Ferrari kündigt weitere Verbesserungen an

Ross Brawn spricht über geplante Verbesserungen am F2004 und warum er sich derzeit über die Konkurrenz wundert

(Motorsport-Total.com) - Nichts und niemand scheint Ferrari im Moment stoppen zu können. Formel-1-Experten wissen: Nur Reifenhersteller Michelin kann die Saison noch drehen, zu groß ist der technische Vorsprung von Ferrari. Zwischen einer halben und einer Sekunde pro Runde soll der F2004 schneller sein als die Autos der Konkurrenz, das ist alleine durch Verbesserungen im Motor und Aerodynamik-Bereich innerhalb weniger Monate kaum aufzuholen.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn

Ross Brawn kündigt für den San Marino-Grand-Prix weitere Verbesserungen an

Das Problem ist, dass Ferrari auch nicht auf dem Fleck stehen bleibt. Im Gegenteil: Während das eine oder andere Team sich zunächst bemühen muss, Probleme aus der Welt zu schaffen, können die Italiener ihr Auto in Ruhe weiterentwickeln: "Es gibt keinen Grund, warum wir uns nicht verbessern sollten", so Ross Brawn, Technischer Direktor von Ferrari gegenüber den 'Motorsport News'. "Das ist ja das Großartige an der Stabilität: Man findet diese Verbesserungen die ganze Zeit über."#w1#

In der "Höhle des Löwen", in rund drei Wochen in Imola, rechnet sich die Konkurrenz kaum Chancen auf einen Sieg aus. Michael Schumacher gewann dort seit 1999 bis auf das Jahr 2001 alle Rennen. Zudem kündigt Ross Brawn für den Großen Preis von San Marino ein "neues Paket" an. Die meisten Teams rüsten beim Auftakt der Europa-Saison ihre Autos wie Ferrari mit einem neuen Aerodynamik-Paket aus, doch es bleibt zu befürchten, dass der Fortschritt verpuffen wird, weil auch das Team um Ferrari-Chefdesigner Rory Byrne sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen wird.

Trotz aller Zuversicht warnt Ross Brawn vor allzu viel Zuversicht und hat nun auch BAR-Honda voll auf der Rechnung: "Die werden immer konstanter, das wird sie auf Dauer schneller machen." Wie der Brite der 'Gazzetta dello Sport' verriet, ist man bei den Roten verblüfft, wie schwach die Konkurrenz in diesem Jahr ist: "Ich bin darüber überrascht, auch wenn das mir natürlich nicht allzu viele Sorgen bereitet. Aber ich glaube nicht, dass diese Situation noch lange anhalten wird, es sind ja noch 15 Rennen zu fahren. Die Formel 1 ist ein verrücktes Geschäft, da können sich die Dinge sehr schnell ändern."

"Realismus ist unsere Stärke", fügt Ross Brawn an und erinnert sich: "Vor ein paar Jahren haben wir es einmal geschafft, einen 33-Punkte-Vorteil zu verlieren... Da ist es besser, wenn man mit den Füßen auf dem Boden bleibt. Zumal uns die Bedingungen in die Karten gespielt haben. Es war nicht so heiß wie in den Tagen zuvor und die Strecke war ziemlich schmutzig."

Auch bei Hitzerennen fühlt sich Ferrari nach Aussage von Ross Brawn nun wesentlich wohler als noch im letzten Jahr: "Mir hat es wirklich Leid getan, im Winter so viele kritische Kommentare über Bridgestone zu lesen. In Wirklichkeit haben sie parallel an den Reifenmischungen, -Konstruktionen und -Profilen gearbeitet. Als sie alles zusammenfügten, haben die Reifen aus dem Stand funktioniert."