• 07.04.2004 10:12

  • von Fabian Hust

David Richards und sein Vorbild Jean Todt

BAR-Honda-Teamchef David Richards hat sich die Arbeitsweise von Ferrari-Rennleiter Jean Todt ganz genau angeschaut

(Motorsport-Total.com) - David Richards, Nachfolger von Teammitbegründer und Jacques Villeneuve-Manager Craig Pollock, ist auf dem besten Weg, BAR-Honda als Teamchef in ein siegfähiges Team zu verwandeln. Der Brite macht keinen Hehl daraus, dass er sich bei seiner Arbeit Jean Todt als Vorbild nimmt. Der kleine Franzose ist in den Augen vieler Experten der beste Teamchef. Eine Kombination aus Harmonie aber auch strenger Arbeitsmoral macht Ferrari zu dem erfolgreichsten Team der Gegenwart.

Titel-Bild zur News: David Richards

David Richards arbeitet hart, kann aber tolle Ergebnisse genauso gut feiern

In den Augen von David Richards hat Todt "die Formel 1 verändert, wie kein anderer außerhalb des Cockpits", wie er in einem Interview mit der 'Welt' erklärt. Aus diesem Grund hat sich Richards ein Dossier seines Kollegen angelegt. Geoffrey Wills, Technischer Direktor des Teams, verrät, dass Todt für Richards zu einer Art "Spin Doctor" geworden ist. Dabei ist dem BAR-Teamchef die Tatsache behilflich, dass er zu Todt ein "freundschaftliches Verhältnis" hat, wie er erklärt.#w1#

David Richards machte zunächst wegen seiner Härte und öffentlichen Kritik an Jacques Villeneuve von sich Reden, den er regelrecht aus seinem Team herausekelte. Nun fährt das Team mit Jenson Button und dem Japaner Takuma Sato. Beide sind von der Arbeit ihres Bosses begeistert: "Der Teamgeist stimmt. David gibt einem das Gefühl, das alle an diesem Erfolg teilhaben", erklärt Sato und Button fügt hinzu: "Es klingt kitschig, aber wir sind eine große Familie." Es gibt ein Team, das derzeit riesige Probleme hat, wo man einen solchen Satz aus dem Mund der Fahrer wohl nicht hören wird...

Mittlerweile hat die Konkurrenz BAR-Honda auf der Rechnung. Die zwei Podiumsplatzierungen von Jenson Button waren ebenso wenig ein Zufall wie die guten Zeiten bei den Wintertests. Noch hat der Honda-Motor einen PS-Rückstand auf BMW und Ferrari. Wenn dieser erst einmal aufgeholt ist und mit dem Chassis weitere Schritte nach vorne gemacht werden können, dann kann das Team auch um Siege mitfahren - das erklärte Ziel für den Rest der Saison.

Trotz der Möglichkeit, kommendes Jahr zu BMW-Williams zurückzukehren, hat Jenson Button in Bahrain erklärt, dass er bei BAR-Honda bleiben wird. Es sind genau diese früh in einer Saison öffentlich geäußerten Bekenntnisse, die ein Team motivieren und voranbringen. Mit BAR-Honda scheint langsam aber sicher ein neues Top-Team heranzuwachsen.