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  • 07.04.2004 09:52

  • von Fabian Hust

Barrichello: "Michael war bisher sehr stark"

Barrichello erklärt, warum es ihm bisher nicht gelungen ist, auf der Strecke ein ernsthafter Gegner für Schumacher zu sein

(Motorsport-Total.com) - Nach seinem zweiten Platz in Bahrain ist Rubens Barrichello nach Europa zurückgekehrt, wo er diese Woche Testfahrten in Spanien durchführt. Am 25. April findet der Große Preis von San Marino statt, das erste von zwei "Heimrennen" der Italiener. "Ich habe meine erste Reise in den Mittleren Osten aufgeschlossen angetreten und ich habe es genossen, mal etwas Neues zu sehen", so der Brasilianer. "Wir sind von den Leuten in Bahrain toll begrüßt worden und das Land hat mich beeindruckt."

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Barrichello musste sich bisher immer hinter Schumacher anstellen

"Bevor wir dort hingegangen sind, wurde ja viel über die möglichen Probleme mit Sandstürmen, mangelnder Haftung auf der Strecke und die Tatsache, dass der Sand den Motoren das Leben schwer machen könnte, geredet. Aber um ehrlich zu sein, war es schlussendlich besser als erwartet, sieht man einmal von der schlechten Sicht am Morgen des Renntages ab. Es stimmt schon, dass wir die Strecke abseits der Ideallinie als sehr rutschig empfunden haben, aber ich glaube wirklich, dass dies mehr damit zu tun gehabt hat, dass der Asphalt neu und weniger der Sand dafür verantwortlich war."#w1#

Barrichello lobt Überholmöglichkeiten in Bahrain

Nach drei Tagen in der Wüste stimmt der Ferrari-Pilot der Meinung vieler zu, dass der Kurs eine interessante neue Herausforderung ist: "Der Kurs von Sakhir ist in vielerlei Hinsicht anders als Sepang. Die beiden neuen Strecken haben aber eine Sache gemeinsam und das ist die Möglichkeit, zu überholen, was wir ja am Sonntag gesehen haben und was für viel Unterhaltung gesorgt hat."

Barrichello wollte am Start an Schumacher vorbei

Im Rennen musste sich Rubens Barrichello hinter seinem Teamkollege einreihen: "Am Start war ich zuversichtlich, dass ich Michael beim Einfahren in die erste Kurve angreifen könnte. Das tat ich auch, aber er war mutig genug, um draufzuhalten. Ich nehme an, dass wir zur gleichen Zeit gebremst haben und während ich ihn als Anhaltspunkt nahm, hatte er wohl keine Orientierung für den Bremspunkt, weshalb ich annehme, dass er die Räder ziemlich heftig stehen ließ. Aber er kam sauber in die Kurve und ich konnte nichts tun."

"Geschenk" für den Teamkollegen

Rubens Barrichello war mit einer anderen Setup-Wahl ins Rennen gegangen und hatte gehofft, dass er dadurch den Weltmeister im Verlauf des Rennens angreifen kann: "Ich hatte eine etwas andere Bremsenkonfiguration als Michael, von der ich wusste, dass ich gegen Ende des Rennens würde besser attackieren können. Leider kostete mich das Problem beim ersten Stopp ein paar Sekunden und man kann einem Fahrer wie Michael niemals einen solchen Vorteil verschaffen."

Ärgerliches Missverständnis beim Boxenstopp

"Auch wenn mein Paket aus Bremsen, Motor und Reifen in Ordnung war, konnte ich nichts tun, um ihn mir zu schnappen. Beim ersten Boxenstopp gab es ein Missverständnis, als der Lollipop-Mann mir das Zeichen zum Losfahren gab, obwohl ich noch hinten aufgebockt war, da es länger als erwartet gedauert hat, mein rechtes Hinterrad zu wechseln. Ich war also im ersten Gang und gab Gas. Es passierte jedoch nichts. Ich habe das zuerst gar nicht verstanden, denn ich bemerkte nicht, dass ich in der Luft war..."

Barrichello ist stolz auf sein Team

Nach drei Überseerennen innerhalb von sechs Wochen kann die Formel 1 während der dreiwöchigen Pause erst einmal durchschnaufen und sich auf die kommenden Rennen auf europäischem Boden vorbereiten. Ein guter Zeitpunkt für den 31-Jährigen, auf den bisherigen Saisonverlauf zurückzublicken: "Das Auto, das Team und die Reifen funktionieren bisher fantastisch und ich bin so stolz auf die Arbeit, die das Team erledigt hat."

"Michael war in den ersten drei Rennen sehr stark"

"Ich bin auch mit meinen eigenen Leistungen zufrieden. Michael war in den ersten drei Rennen sehr stark. Am dichtesten war ich in Australien an ihm dran. In Malaysia denke ich, dass das kühlere Wetter am Renntag mir in Bezug auf meine Reifen nicht in die Karten gespielt hat. In Bahrain hatte ich ein gutes Rennen, auch wenn ich erwartet hatte, ein wenig besser unterwegs zu sein. Ich habe das Gefühl, dass ich das richtige Tempo habe. Ich glaube nicht, dass die ganze Saison so laufen wird und wenn ich weiterhin hart arbeite, dann bin ich mir sicher, wird sich das Blatt für mich an einem Punkt wenden."