Ferrari hofft in Monaco auf die weichen Reifen
Nach der Enttäuschung von Barcelona hofft Ferrari in Monaco auf die weichen Pirelli-Reifen - Seit 2001 hat das Traditionsteam nicht mehr im Fürstentum gewonnen
(Motorsport-Total.com) - Nach einem schwierigen Wochenende in Barcelona reist Ferrari auf eine komplett andere Strecke. In den Straßen von Monaco hat das Traditionsteam neun Siege in der langen Geschichte gefeiert. Der letzte Triumph stammt aus dem Jahr 2001 mit Michael Schumacher am Lenkrad. In Barcelona kamen die aerodynamischen Defizite des 150° Italia zum Vorschein. Auch mit den harten Reifen kam der Bolide nicht klar. In dem berühmten Fürstentum ist hoher Abtrieb zwar gefragt, aber es gibt keine schnellen Kurven. Zudem setzt Pirelli auf die Mischungen weich und extraweich.

© xpb.cc
In Monaco werden flinke Boxenstopps über Sieg und Niederlage entscheiden
Da die beiden Rennen in Barcelona und Monaco direkt aufeinander folgen, stehen die Teams unter Druck. "Normalerweise brauchen wir drei Tage für den Aufbau der Motorhomes", sagt Logistik-Manager Max Balocchi. "Jetzt muss die gleiche Arbeit an einem Tag geschafft werden. Noch dazu steht viel weniger Platz zur Verfügung, denn der Paddockbereich ist klein und alle Teams kommen zur gleichen Zeit von Barcelona an. Wir müssen so schnell wie möglich fertig werden, denn das Training fängt schon am Donnerstag an."
"Wir können die Arbeit nur schaffen, weil wir das Personal verdoppelt haben und rund um die Uhr arbeiten. Selbst die Trucks sind mit Schlafkojen ausgestattet, damit die Mannschaft etwas Schlaf findet. Wir haben ein Team aus zehn Logistikern, acht Truckfahrern und weiteren zehn Leuten, die das Motorhome bis Dienstagabend oder Mittwochfrüh aufgebaut haben sollen."
Felipe Massa stand im Jahr 2008 in Monaco auf der Pole-Position. Nach dem verkorksten Barcelona-Wochenende will der Brasilianer wieder in die richtige Spur finden. "Ich bin am Montagmorgen nach Monaco gekommen. Das Wochenende in Spanien war enttäuschend. Wir hatten uns mehr erhofft und noch dazu hatte ich unseren ersten technischen Defekt in diesem Jahr."
"Wir haben erwartet, dass unsere Rivalen dort stark sein würden, aber wir haben nicht erwartet, dass wir auf den neuen harten Reifen von Pirelli so sehr zu kämpfen haben würden. Auf der originalen harten Mischung hatten wir schon unsere Probleme, aber mit den neuen war es noch schwerer. Wir haben zwei bis zweieinhalb Sekunden pro Runde auf die weiche Mischung verloren."
¿pbvin|512|3717||0|1pb¿"Bleiben wir gleich bei den Reifen", sagt Massa. "Am Donnerstag beginnen wir mit dem Training in Monaco eine Serie von drei Rennen, in denen die weiche und extraweiche Mischung eingesetzt wird. Sie werden sicher besser zu der Charakteristik unseres Autos passen. Bezüglich Überholmanöver haben wir in diesem Jahr gesehen, dass die Reifen der größte Faktor sind. Das wird auch in Monaco so sein."
"Wenn das Auto vor dir mit abgefahrenen Reifen zu kämpfen hat und kaum über Traktion verfügt, dann verliert man vom Ausgang der Schikane bis zur Tabac-Kurve eine Position. Ich denke, der Reifenverschleiß wird eine signifikante Rolle spielen." Während Massa bisher noch nicht im Fürstentum gewonnen hat, triumphierte sein Teamkollege Fernando Alonso in den Jahren 2006 und 2007.
"Wir brennen schon darauf zu wissen, wie das Auto in Monaco funktioniert", sagt Alonso nach dem für ihn enttäuschenden Heimrennen. "Ich bin vorsichtig optimistisch für Monaco. Der Kurs ist einzigartig. Wir verwenden dort auch ein einzigartiges Setup. Klar ist, dass es und an Abtrieb fehlt. In Monaco fährt man normalerweise mit maximalem Abtrieb. Da haben wir aber nicht genug. Das wissen wir."
"Im Grunde denke ich genauso wie im Vorjahr. Wir verließen Barcelona mit einem Rückstand auf Red Bull. Im Qualifying waren es 1,2 Sekunden, im Rennen fuhren sie klar dem Sieg entgegen. Im Monaco waren wir aber konkurrenzfähig. In diesem Jahr haben Red Bull und McLaren das Wochenende dominiert. Aber es gibt die Hoffnung, dass wir das aus dem Vorjahr wiederholen können und wieder konkurrenzfähig sein werden."
Massa wohnt im Fürstentum und hat deshalb zu dem Straßenkurs eine besondere Beziehung. "Ich genieße das ganze Wochenende, weil es ein wichtiges Rennen im Kalender ist. Wenn ich am Morgen an die Strecke komme, dann denke ich nicht, dass es das berühmteste Rennen der Welt ist. Es ist ein weiteres Rennen auf das man sich konzentrieren muss. Aufgrund des Layouts ist es eine einzigartige Herausforderung. Es ist mit nichts zu vergleichen. Singapur ist zwar ähnlich, aber dort gibt es viel mehr Platz."
"Es ist schön, dass ich dort zuhause bin, denn ich bin einer der wenigen Fahrer, der zwei richtige Heimrennen hat. Ich meine damit nicht nur ein Rennen in deinem Heimatland", findet Massa. "In Monaco und Sao Paulo schlafe ich in meinem Haus in meinem eigenen Bett. Das ist ein weiterer schöner Aspekt dieses Wochenendes. Ich hoffe, ich kann die Enttäuschung von Spanien wiedergutmachen. Zumindest müssen wir nicht lange warten, bis wir wieder auf der Strecke sind."

