• 12.06.2005 22:56

  • von Nimmervoll/Linke

Ferrari: Haben das Maximum erreicht

Michael Schumacher und Rubens Barrichello beendeten den Kanada-Grand-Prix in Montréal auf den Plätzen zwei und drei

(Motorsport-Total.com) - Mit einer guten Leistung im Rennen konnten beide Ferrari-Fahrer in Montréal aufs Podium steigen. Michael Schumacher verlor am Start von Platz zwei zunächst einige Positionen und kam als Sechster aus der ersten Runde zurück. Den Startplatz in der ersten Reihe hatte der Kerpener allerdings auch mit wenig Sprit erzielt, denn bereits in Runde zwölf stand der erste Tankstopp an. Nach Boxenstopp Nummer zwei in Runde 34 beendete Michael Schumacher den Kanada-Grand-Prix mit 1,137 Sekunden Rückstand auf Platz zwei.#w1#

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher, Kimi Räikkönen

Am Start verlor Michael Schumacher zunächst einige Positionen

"Wir können mit diesem Resultat zufrieden sein, besonders mit Rubens, weil er vom letzten Platz auf Rang drei vorgefahren ist", erklärte der 36-Jährige. "Wir haben das Auto übers Wochenende gut verbessert, aber jetzt müssen wir daran arbeiten, das Auto bei allen Situation konkurrenzfähig zu machen. Beim Start fuhren Jenson und ich rückwärts! Ich hatte einfach keinen Grip. Am Ende war ich in der Lage, die Lücke zu Kimi zu schließen und ich konnte genauso schnell oder sogar etwas schneller fahren, aber es reichte nicht, um ihn zu überholen. Er machte mir fast ein Geschenk, als er in Kurve vier einmal sehr weit nach außen kam, aber er blieb vorne."

Barrichello: Zum ersten Mal aus der Boxengasse gestartet

Rubens Barrichello war mit viel Benzin an Board aus der Boxengasse gestartet und musste so erst in Runde 31 seinen ersten Tankstopp absolvieren. Nach seinem zweiten Boxenstopp in Runde 48 kam der Brasilianer - auch dank der Ausfälle der Konkurrenten - mit 40,483 Sekunden Rückstand auf Platz drei ins Ziel.

"In mehr als 200 Grands Prix' bin ich heute zum ersten Mal aus der Boxengasse gestartet", so der 33-Jährige. "Es ist nett, nach so vielen Rennen mal wieder etwas Neues auszuprobieren. Am Anfang des Rennens war das Auto schwierig zu fahren, weil es so schwer war. Wir haben unsere Strategie umgestellt und am Start Benzin nachgetankt, weil es mir nichts gebracht hätte, gleichzeitig mit den anderen Fahrern an die Box zu kommen. Ich habe eine Weile gebraucht, um einen Minardi zu überholen, aber danach attackierte ich die ganze Zeit. Die Boxencrew hat einen fantastischen Job gemacht und mich immer zum richtigen Zeitpunkt reingeholt."

"Ich hatte Übersteuern, die Hinterräder blockierten immer wieder, daher denke ich, dass meine Hinterreifen ein wenig gelitten haben", fuhr Rubens Barrichello fort. "Als Webber von der Linie abkam, hatte ich Glück, denn Massa wollte ihm ausweichen und ich konnte beide außen überholen. Ansonsten waren meine einzigen Probleme heute die Trinkflasche und der Boxenfunk, die nur zu Beginn des Rennens funktionierten. Was im Qualifying passiert ist, ist schade, aber es ist ein toller Erfolg, von ganz hinten noch nach vorne zu fahren."

Todt: "Wir wollen Rennen gewinnen"

Rennleiter Jean Todt erklärte: "Dies ist ein ermutigendes Resultat, aber wir dürfen nicht vergessen, dass unser Ziel ist, Rennen zu gewinnen, was uns heute wieder nicht gelungen ist. Trotzdem bin ich glücklich darüber, beide Fahrer auf dem Podium zu sehen. Michael wählte eine sehr konkurrenzfähige Strategie, hatte am Start aber ein Problem. Rubens fuhr ein außerordentlich gutes Rennen, obwohl er aus der Boxengasse gestartet war. Es war eine großartige Leistung von ihm, das Rennen auf Platz drei zu beenden - außergewöhnlich."

"Wir können aber nicht die Tatsache ignorieren, dass einige Autos vor uns ausgeschieden sind und das Team auch die Safety-Car-Phase glänzend ausnutzte", grenzte der Franzose ein. "Wir haben noch elf Rennen zu fahren und alle unsere Partner, besonders Bridgestone und Shell, werden ihr bestes geben, um dahin zurück zu kommen, wo wir hinwollen."

Brawn: "Wir haben das Maximum herausgeholt"

Technikdirektor Ross Brawn fügte hinzu: "Das ist ein erfreuliches Resultat angesichts der Probleme in den letzten paar Rennen. Am Start sah es übel aus, als Rubens aus der Box kam und Michael einige Positionen verlor. Er machte einen guten Start, die anfängliche Beschleunigung war auch gut, aber dann fehlte plötzlich Grip. Mit unserer aggressiven Strategie war es ein Desaster, plötzlich nur noch Sechster zu sein. Wir haben dann ausgetüftelt, was noch drin sein könnte, und von dem Punkt an hatten wir ein gutes Rennen."

"Das Auto war gut in der Balance, aber nicht außergewöhnlich", so der Brite weiter. "Uns fehlt immer noch ein wenig Pace. Wir haben aber das Maximum herausgeholt und durch das Safety-Car ist alles zu unseren Gunsten gelaufen. Die Mechaniker haben einen fantastischen Job gemacht und die Bridgestone-Reifen haben bis zum Ende gut funktioniert. Mit einigen neuen Entwicklungen können wir uns nun auf hoffentlich gute Rennen freuen."