• 14.09.2003 18:20

  • von Fabian Hust

Ferrari feiert "Monza-Comeback" als großen Teamerfolg

Nach ein paar schwierigen Rennen hat Ferrari pünktlich zum Heimrennen in Monza zur alten Stärke zurückgefunden

(Motorsport-Total.com) - "Ich glaube, das ist der großartigste Tag in meiner Karriere", so Michael Schumacher nach dem Rennen, der soeben seinen 50. Sieg zusammen mit Ferrari eingefahren hatte. "Mein letzter Sieg liegt schon lange zurück. Wir haben während der Sommerpause intensiv gearbeitet und jeder im Team hat mehr als 100 Prozent gegeben. Danke an alle, die so motiviert und hart gearbeitet haben, von den Ingenieuren, den Mechanikern bis hin zu den Putzfrauen."

Titel-Bild zur News: Ferrari-Flagge

Die Tifsoi hatten am Sonntag in Monza wahrlich einen Grund zum Feiern

Schon am Start konnte der Deutsche die Führung behaupten, bis es dann doch noch einmal eng wurde: "Wir haben viel an unseren Starts gearbeitet und meiner war gut. Ich machte in der ersten Schikane einen kleinen Fehler, was es Juan erlaubte, mir näher zu kommen. Wir hatten einen guten Zweikampf, dieser war hart aber fair. Danach konnte ich einen Vorsprung aufbauen. Der zweite Rennabschnitt war nicht so gut, aber in der Schlussphase konnte ich noch einmal einen Vorsprung aufbauen."

Schock für Schumacher

Trotz eines ziemlich perfekten Rennens hatte der Ferrari-Pilot einen Schreckmoment: "Nach meinem zweiten Stopp war ich ziemlich geschockt, als mir das Team mitteilte, dass der Williams herankommt. Ich fragte mich, wie er das geschafft hat, dann bemerkte ich jedoch, dass es Gené ist. Ich wäre beinahe abgeflogen, denn ich habe sehr hart gepusht, um vorne zu bleiben."

"Auf dem Podium war es ein schönes und emotionales Gefühl. Das Ergebnis ist eine Erleichterung. Wir hatten an uns selbst geglaubt und wussten, dass wir zurückschlagen können. Die Meisterschaft ist immer noch völlig offen. Wir haben uns verbessert und das werden wir auch weiterhin tun. Die Motorenjungs haben unglaublich gut gearbeitet und das sollte uns in den letzten beiden Rennen helfen."

Aufregende erste Runde für Barrichello

Rubens Barrichello sah die Zielflagge als Dritter und hatte wie sein Teamkollege eine aufregende erste Runde: "Ich bin ziemlich zufrieden mit dem dritten Platz. Es ist besser als in der Streckenbegrenzung zu hängen wie im letzten Rennen! Mein Auto war beim Start sehr gut, aber ich verlor in der ersten Runde wegen Trulli Zeit. Er lag neben mir und drückte mich in das Gras, weswegen ich zurückstecken musste, weshalb ich meine Position gegen Räikkönen verteidigen musste. Ich wäre in dieser Situation fast in Trulli reingefahren."

Der Brasilianer weiter: "Zu diesem Zeitpunkt lag Juan fast schon zwei Sekunden vor mir, auch wenn ich ihm ein wenig näher kommen konnte. Leider waren meine Reifen im zweiten Rennabschnitt nicht mehr so gut, denn ich hatte zu viel Untersteuern. Ich hatte auch ein Problem mit den zu Überrundenden. Dennoch konnte ich vor Räikkönen bleiben. Ich bin froh, dass ich Ferrari helfen konnte, den Abstand auf Williams in der Meisterschaft so eng zu behalten."

Todt: "Enorme Befriedigung"

Teamchef Jean Todt: "Das Ergebnis sorgt bei uns für eine enorme Befriedigung. Ich möchte jeden bei Ferrari und bei unseren Partnern umarmen, besonders bei unseren technischen Partnern Bridgestone und Shell und unseren kommerziellen Partnern wie Philip Morris, Vodafone und Olympus. Ich möchte den Sieg mit ihnen teilen."

"Die Anspannung, die wir fühlten, war so stark wie unser Wille zum Sieg. Es war beinahe so, als würde das Team versuchen, zum ersten Mal zu gewinnen. Als Mannschaft zielen wir auf den Erfolg ab und arbeiten hart daran, dieses Ziel zu erreichen. Nach dem Qualifying gestern wussten wir, dass wir eine Chance haben und die haben wir genutzt. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, auf der Boxenmauer während der Siegerehrung zu stehen und die Fans zu spüren, die mir die Hand gegeben haben."

Ferrari testet ab Dienstag wieder auf drei Strecken

Der Franzose versichert, dass Ferrari weiterhin hart arbeiten wird: "Schon ab morgen werden wir uns auf die kommenden zwei Rennen konzentrieren. Am Dienstag beginnen wir einen weiteren intensiven Test und arbeiten dabei auf drei verschiedenen Strecken, in Jerez, Fiorano und Monza. Heute war nur der erste Schritt, wir haben noch einen steilen Berg vor uns, den es zu erklimmen gilt. Je näher man der Spitze des Berges kommt, desto schwieriger wird es."

Technikdirektor Ross Brawn: "Was für ein Tag! Nach dem Schmerz kommt das Vergnügen? Die Fahrer waren fantastisch, das Auto hat wirklich ebenso gut gearbeitet wie die Bridgestone-Reifen. Alles verlief optimal und Ferrari hat bewiesen, dass man nach den letzten schwachen Ergebnissen nicht aufgegeben hat."

Der Brite weiter: "Es war unglaublich vom Podium zu sehen, wie froh unsere Fans waren. Dass wir heute so konkurrenzfähig waren, ist ein gutes Vorzeichen für die verbleibenden zwei Rennen der Saison. Wir haben an diesem Wochenende sehr gut gearbeitet, die ganze Zeit hinzugelernt. Michael hatte ein außergewöhnliches Rennen und auch Rubens fuhr sehr gut."