• 07.11.2010 06:30

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Fahrer akzeptieren neuen FIA-Strafenkatalog

Michael Schumacher und Co. finden die neue FIA-Regelung bei Verkehrsdelikten in Ordnung, hoffen aber auf eine nicht zu strenge Handhabung

(Motorsport-Total.com) - Am Freitag hat die FIA bei ihrer Generalversammlung beschlossen, dass Formel-1-Piloten in Zukunft bei Verkehrsdelikten auf öffentlichen Straßen womöglich auch berufliche Konsequenzen zu befürchten haben. Anlass für diese Entscheidung war wohl das riesige Medienaufsehen um Lewis Hamiltons "Burnout-Affäre" in Melbourne.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher und Nico Rosberg

Michael Schumacher und Nico Rosberg verstehen die neue FIA-Regelung

Michael Schumacher hält die von seinem ehemaligen Teamchef Jean Todt initiierte Statutenänderung für Halter einer FIA-Superlizenz für eine "vernünftige Variante, immerhin steht die FIA auch hinter der Kampagne 'Make Roads Safe'. Ich denke, dass es absolut vernünftig ist, die Fahrer darauf aufmerksam zu machen, dass wir auch eine gewisse Vorbildfunktion haben", findet der siebenfache Weltmeister.

"Es geht dabei ja nicht um einen harmlosen Strafzettel wegen Falschparken, sondern zum Beispiel darum, wenn sich jemand betrunken ans Steuer setzt und es passiert etwas, was einfach nicht in den Straßenverkehr gehört. Dann hat die FIA nun eine Handhabe, die Fahrer zur Rechenschaft zu ziehen, und das finde ich absolut gerechtfertigt", so Schumacher, der behauptet: "Das Flensburger Konto ist bei mir leer, schon seit vielen Jahren."

Teamkollege Nico Rosberg teilt diese Ansicht: "Wenn man mit einer gewissen Objektivität rangeht und man nicht schon wegen einer kleinen Dummheit die Rennlizenz verliert, dann ist das okay, schließlich sollen wir ja ein gutes Beispiel abgeben. Wenn das nicht absolut streng verfolgt wird, dann stört es mich nicht", sagt der Deutsche, und Adrian Sutil fügt an: "Vielleicht macht man es so wie früher, wo man nicht mehr fahren durfte, wenn man den Führerschein nicht mehr hatte."

¿pbvin|512|3256||0|1pb¿"Das dürfte einige runterbremsen", glaubt der Force-India-Pilot. "Letztendlich wirbt die Formel 1 mit 'Make Roads Safe' - und dementsprechend müssen sich natürlich auch die Fahrer im Straßenverkehr verhalten. Ich finde das nicht schlecht, aber man darf natürlich auch nicht so extrem sein. Wenn einem die Polizei den Führerschein wegnimmt, dann kann das natürlich auch Folgen in der Formel 1 haben - so wie früher, als man den Führerschein für die Superlizenz brauchte."

"Aber wenn man für zu schnelles Fahren von der Behörde eine Strafe bekommt und dann hier auch noch eine, das ist glaube ich nichts", befürchtet Sutil. Doch genau das scheint die FIA vorzuhaben, denn bei Hamiltons Burnouts in Melbourne handelte es sich in den Augen vieler Beobachter ebenfalls nur um ein Kavaliersdelikt. Gut möglich, dass die FIA ein solches in Zukunft zusätzlich zur behördlichen Strafe mit weiteren Sanktionen ahnden würde.