Experimentalreifen 2013: Erste Erkenntnisse bei Teams

Welche Erfahrungen die Piloten im ersten Interlagos-Training mit dem Experimentalreifen für die Saison 2013 machten und ob Pirelli sein Ziel erreicht hat

(Motorsport-Total.com) - Wenn man in Betracht zieht, wie lange die Teams dieses Jahr benötigten, um die Pirelli-Reifen zu verstehen, dann darf man den Freitag in Brasilien durchaus als Schlüsselereignis für die kommende Saison betrachten. Die Piloten kommen zum einzigen Mal in diesem Jahr in den Genuss der Reifengeneration für die Saison 2013, wovon man sich entscheidende Erkenntnisse für die Entwicklung der neuen Autos verspricht.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa übernahm den Großteil der Testarbeit mit dem Experimentalreifen Zoom

Dementsprechend gut ausgerüstet gingen die Teams dann auch in das erste Freie Training - an vielen Boliden waren Messvorrichtungen angebracht, um die Charakteristik der neuen Pneus genau zu erfassen, schließlich ist es nach wie vor schwierig, das Verhalten der Reifen im Windkanal zu simulieren.

Experimentalreifen neigt zur Überhitzung

Auf der Strecke wurde dann rasch deutlich, dass die Teams auch 2013 vor einer Herausforderung stehen. McLaren-Pilot Lewis Hamilton klagte, dass der Reifen zu schnell überhitzt - damit hat Pirelli sein Ziel erreicht. "Die Mischung kommt schneller auf Temperatur, und das wird hoffentlich für einen schnelleren Abbau sorgen", erklärt Pirellis Motorsportchef Paul Hembery gegenüber 'Sky Sports F1'. "Das versuchen wir immer zu erreichen, auch wenn es seltsam klingt."

Der Grund: "Die Teams reduzieren den Abbau ohnehin während der Saison, also müssen wir ihnen wieder eine Herausforderung bieten." Caterham-Testpilot Giedo van der Garde klagte gar über "enormes Graining" beim rechten Vorderreifen. Allgemein zieht er aber ein positives Fazit: Die Reifen seien "recht gut", der Vorderreifen biete mehr Grip am Kurveneinfang, auch am Scheitelpunkt erreiche man höhere Geschwindigkeiten, nur dem Hinterreifen fehle es am Ausgang etwas an Traktion.


Fotos: Großer Preis von Brasilien


Schnellste Zeiten auf neuer Mischung

Den Beweis, dass die Haftung gut ist, lieferte unter anderem Fernando Alonso: Er fuhr wie viele andere seine beste Zeit im ersten Training auf dem Experimentalreifen, nachdem er lange mit dem 2012er-Pneu unterwegs wa. Hembery bestätigt gegenüber der 'BBC': "Die schnellsten Zeit des Tages wurden auf dem Prototypen gefahren." Die in Interlagos verwendete harte Mischung ist laut dem Motorsportchef eine Art "Hybridreifen". Er wiegt um ein Kilogramm mehr als der herkömmliche harte Pneu.

Ihm ist bewusst, wie wichtig dieser Test für die Teams ist: "Für sie stehen große Änderungen bevor, denn das wird das aerodynamische Paket beeinflussen. Es ist eine Gelegenheit, frühzeitig Erkenntnisse zu machen. Sonst tauchen sie vielleicht im Februar auf und erleben einen großen Schock. Trotz all der Simulationen, die die Teams durchführen, wollen sie immer noch wissen, wie der Reifen am Auto funktioniert."

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