Ex-Michelin-Ingenieur soll bei Toyota anheuern

Pascal Vasselon, früher als Formel-1-Projektmanager bei Michelin, soll angeblich zu Toyota in die Entwicklungsabteilung wechseln

(Motorsport-Total.com) - Toyota hat gerade erst in Malaysia das erste Podium der Teamgeschichte eingefahren, da soll schon der Technikstab verstärkt werden. Angeblich wird der japanisch-deutsche Rennstall Pascal Vasselon verpflichten, also jenen Ex-Michelin-Ingenieur, der Ende vergangenen Jahres beim französischen Reifenhersteller aus der Königsklasse abgezogen worden ist.

Titel-Bild zur News: Pascal Vasselon

Vasselon könnte bald im Toyota-Gewand im Fahrerlager auftauchen

Vasselon war als Projektleiter für Michelins Formel-1-Programm verantwortlich und hätte eigentlich Nachfolger von Sportchef Pierre Dupasquier werden sollen. Diese Pläne stießen zwar bei den Michelin-Partnerteams auf Gegenliebe, jedoch nicht beim Vorstand des Unternehmens aus Clermont-Ferrand, weshalb Patrick Cohen und Nick Shorrock Vasselons Aufgaben übernahmen. Für Vasselon selbst war eine Rolle außerhalb des Motorsports in Nordamerika vorgesehen.#w1#

Vasselon wollte nicht nach Nordamerika gehen

Der Franzose selbst machte freilich keinen Hehl daraus, dass er gerne in der Formel 1 bleiben würde, und wurde prompt von einigen Teams umworben - McLaren-Mercedes, das BMW WilliamsF1 Team und Toyota sollen ihm Angebote unterbreitet haben. Schlussendlich entschied er sich laut 'Autosport-Atlas' für Toyota, weil die Japaner vermutlich das höchste Gehalt geboten haben. Eine offizielle Bestätigung steht freilich noch aus.

Bei Toyota würde sich Vasselon in erster Linie mit dem Zusammenspiel zwischen Chassis und Reifen beschäftigen, welches diese Saison aufgrund des neuen Reglements eine besonders große Rolle spielt. Wie sich bei den Wintertestfahrten sowie in Australien und Malaysia gezeigt hat, hat Toyota diesbezüglich ja noch Nachholbedarf, denn der TF105 ist zwar zweifellos schnell, verschleißt aber die Hinterpneus relativ rasch.

Technisches Know-how nicht auf die Reifen beschränkt

Darüber hinaus könnte sich der 42-Jährige in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung bei Toyota im Bereich der Fahrwerksdynamik und des Designs der Radaufhängungen einbringen, zumal er von 1985 bis 1988 in diesem Bereich im Motorsportprogramm von Renault tätig war, ehe er in einer ähnlich orientierten Rolle zu Michelin wechselte. Sein technischer Hintergrund beschränkt sich also nicht nur auf die Entwicklung von Rennreifen.

Für Toyota könnte die Verpflichtung Vasselons von unschätzbarem Wert sein. Noch nie waren die Reifen in der Formel 1 so wichtig wie dieses Jahr, und sein Know-how würde nicht nur bei Reifentests Vorteile bringen, sondern vor allem im Umgang mit den Michelin-Ingenieuren, die ja früher seine Kollegen gewesen sind. Dass dies bei sechs weiteren Michelin-Teams neben Toyota sicher kein Nachteil wäre, liegt auf der Hand.