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Erste Kurve: Hamilton sieht keinen Grund für Untersuchung

Lewis Hamilton sieht nach der Kollision mit Nico Rosberg in Montreal keinen Grund für eine teaminterne Untersuchung - Toto Wolff: "Werden darüber reden"

(Motorsport-Total.com) - Vier Wochen nach der Karambolage in Barcelona gab es gestern in Montreal schon wieder eine teaminterne Berührung der beiden Mercedes-Fahrer, gleich in der ersten Kurve beim Grand Prix von Kanada. Allerdings blieb diesmal im Gegensatz zu früheren vergleichbaren Situationen eine spannungsgeladene Auseinandersetzung hinterher aus.

Rosberg gab zwar vor laufender Kamera zu, im ersten Moment "angepisst" gewesen zu sein, akzeptierte aber gleichzeitig, dass es sich dabei um einen Rennunfall handelte. Beim nächsten Mal müsse er eben selbst hart bleiben und dürfe sich nicht mehr rausdrängen lassen. Zumal so etwas nicht zum ersten Mal vorgefallen ist: Die Starts in Suzuka und Austin 2015 liefen ähnlich ab, auch damals gab Hamilton im Rad-an-Rad-Duell keinen Millimeter nach.

Mercedes-Sportchef Toto Wolff hatte bereits unmittelbar nach dem Rennen gegenüber 'RTL' eine interne Untersuchung des Zwischenfalls angekündigt: "Eins ist klar: Wenn wir auf eins und zwei starten, wollen wir nach der ersten Kurve nicht auf zwei und neun sein. Sie haben sich berührt, und das wollen wir nicht. Deswegen werden wir darüber reden."

Aber Hamilton sieht keinen Bedarf, sich weiter mit der ersten Kurve von Montreal auseinanderzusetzen: "Ich halte das nicht für etwas, was sich das Team anschauen muss, denn wir konnten ja nicht ahnen, dass wir Seite an Seite in die erste Kurve reinfahren würden."

"Nico war außen, ich war innen - also war ich auf der Ideallinie", schildert der Weltmeister. "Im Replay konnte ich sehen, dass Vettel knapp vor mir war, ich hätte also nicht mehr später bremsen können, nicht einmal wenn ich gewollt hätte. Ich weiß nicht, ob da Rückenwind war oder ob mir Anpressdruck fehlte, weil ich so nahe an ihm dran war, aber ich hatte Untersteuern. Und dann gab es diese klitzekleine Berührung."


Nico Rosberg nach dem Grand Prix von Kanada

"Ich für meinen Teil habe sie kaum gespürt", sagt Hamilton, "aber Nico musste den Notausgang nehmen. Manchmal geht's außen herum, manchmal geht's nicht. Heute hat es halt nicht funktioniert."