• 09.09.2001 09:44

  • von Marcus Kollmann

Entscheidung über Burtis Zukunft noch nicht gefallen

Gary Hartstein hat sich über einen Entlassungstag des Brasilianers geäußert - Tomas Enges Debüt in Monza möglich

(Motorsport-Total.com) - Nach einigen falsch interpretierten Aussagen in der Presse, hat sich FIA-Doktor Gary Hartstein, der Luciano Burti im Krankenhaus in Liège behandelt, sowie das Pressemanagement des Rennfahrers, um eine Klarstellung der Lage bemüht.

Titel-Bild zur News: FIA-Doktor Gary Hartstein

Laut Hartstein könnte Burti am Dienstag das Krankenhaus bereits wieder verlassen

Am kommenden Montag wollen die behandelnden Ärzte den Entlassungstag des 26-Jährigen festlegen, welcher umgehend den Medien mitgeteilt werden wird, heißt es. Laut Auskunft von FIA-Doktor Hartstein wären der Dienstag oder der Mittwoch nächster Woche ein realistisches Datum, an welchem der Prost-Pilot das Krankenhaus verlassen könnte.

"Ich denke, dass Burti sowohl aus körperlicher als auch aus medizinischer Sicht bereits am Dienstag das Krankenhaus verlassen kann. Sollten er und seine Familie jedoch einen noch etwas längeren Aufenthalt vorziehen, so wird er weiter in Behandlung bleiben, am Ende zählt allein ihre Entscheidung. Ich bin nur hier, um meine medizinische Einschätzung mitzuteilen. Für mich sieht er aber bereits wieder gut aus, sodass er sich am Dienstag auf den Weg zurück nach Hause machen könnte", so Hartstein.

Für reichlich Aufregung hatte beim FIA-Doktor sein letztes Interview mit der 'BBC' gesorgt, welches von einigen Medien missverstanden und falsch interpretiert worden war. Der Arzt war um eine Klarstellung bemüht und erklärte: "Ich habe auf einigen Homepages gelesen, dass Burti in dieser Saison nicht mehr Formel 1 fahren wird. Ich hoffe, dass er das nicht mitbekommen hat, andernfalls könnte er verärgert über mich sein. Diese Gerüchte basierten auf einem Interview welches ich mit der 'BBC' führte und welches nicht richtig wiedergegeben wurde. Ich habe damals gesagt, dass mein Rat an Luciano folgender war: Ruhe dich so lange wie möglich aus, so lange bis dein Körper wieder zu einhundert Prozent in Ordnung ist, wie es vor dem Unfall war. Wenn dem so ist, dann kannst du am darauf folgenden Tag wieder Rennen fahren. Wenn dein Körper und dein Gefühl dir aber sagt, dass du besser noch warten solltest, dann empfehle ich dir zu Hause bleiben. Das Schlimmste, was einem Fahrer passieren kann, ist, dass er zu früh nach einem Unfall wie dem in Spa wieder zurückkehrt. Aus diesem Grund weiß ich, dass er zwei Mal über seinen Einsatz in Monza nachdenken muss", erklärte der Doktor.

Luciano Burti selbst wandte sich bezüglich seiner Zukunft und seiner Rückkehr in den Formel-1-Zirkus selbst an die Presse und teilte mit: "Ich möchte die Presse bitten, meine gegenwärtige Situation zu verstehen und Verständnis dafür zu haben, dass ich momentan keinerlei Informationen über meine Rückkehr ins Cockpit geben kann, ich bin ja noch nicht einmal aus dem Krankenhaus entlassen worden. Erst wenn ich dieses verlassen habe, werde ich in der Lage sein über meine Entscheidung zu informieren."

Unterdessen verdichten sich die Anzeichen, dass Tomas Enge, der letzte Woche zwei Tage lang für das Prost-Team in Magny-Cours testete, vielleicht in Monza zum Einsatz kommt. Entsprechende Berichte gab es laut Insiderinformationen im tschechischen Fernsehen. Einzige Bedingung sollen, so teilte Enges Manager im TV mit, finanzielle Mittel in Höhe von umgerechnet einer Million DM sein. Wie weiter mitgeteilt wurde soll die Summe jedoch kein Problem sein, da der junge Tscheche über zahlungsbereite Sponsoren verfügt. Sollte Luciano Burti nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus in Liège offiziell erklären, dass er in Monza nicht am Start sein wird, wird die Bestätigung des Einsatzes von Enge als Ersatz umgehend erwartet. Das Prost-Team hatte vor der Testfahrt des Tschechen in der letzten Woche mit ihm einen Testfahrervertrag für die ausstehende Saison unterzeichnet.