Entlassung kam für Pasquali völlig unerwartet

Mit seinem Rausschmiss bei Toyota, der am Dienstag bekannt gegeben wurde, hätte Teammanager Ange Pasquali nie gerechnet

(Motorsport-Total.com) - Erst hat Toyota bekannt gegeben, dass Ricardo Zonta ab Ungarn anstelle von Cristiano da Matta das erste Renncockpit übernehmen wird, ein paar Tage später folgte dann schon der nächste Schock: Völlig unerwartet mussten am Dienstag Norbert Kreyer und Teammanager Ange Pasquali ihren Hut nehmen.

Titel-Bild zur News: Ange Pasquali

Pasquali ist von seiner Kündigung genauso überrascht wie die Fachwelt

Die Umstrukturierung kam offenbar nicht nur für die Öffentlichkeit aus heiterem Himmel, sondern sogar für die Betroffenen selbst. Pasquali hätte damit jedenfalls nicht gerechnet: "Es kam für mich Anfang dieser Woche als Schock und Überraschung, dass ich erfahren musste, meine Rolle als Teammanager bei Toyota nicht länger ausüben zu dürfen. Ich möchte jetzt erst einmal meine Optionen überlegen und für den Moment keine weitere Stellungnahme abgeben." Lediglich seinen Freunden und Bekannten dankte er für die Unterstützung.#w1#

Was die Gründe für den Rausschmiss des 39-Jährigen sind, ist im Moment noch völlig unklar. Pasquali galt stets als integraler Teil des Toyota-Teams und machte sich um den Aufbau des Formel-1-Projekts verdient. Auch die Nachwuchsakademie, aus der unter anderem der neue Freitagstester Ryan Briscoe hervorgekommen ist, entstand unter seiner Leitung - und bis heute kümmerte er sich persönlich um die jungen Talente.

"Ich habe mich 1997 als Le-Mans-Teammanager Toyota angeschlossen", erklärte er in einem Statement, "und habe dieselbe Funktion auch in der Formel 1 ausgeübt, seit das Team 1999 ausgerufen wurde. In den acht Jahren, in denen ich für die Toyota Motor Corporation gearbeitet habe, feierten wir viele Erfolge, unter anderen den Aufbau der Fahrerakademie, für die ich persönlich verantwortlich war."

Wie es mit Pasquali nun weitergehen wird, ist vorerst noch unklar, wahrscheinlich wird er aber erst einmal versuchen, in seiner Heimat Korsika den ersten Schock zu verdauen. Anschließend ist ein Engagement in einem anderen Bereich als der Formel 1 nicht undenkbar, zumal der leidenschaftliche Weintrinker seine Wurzeln eigentlich im Rallye-Sport hat - bis 1992 als Aktiver, anschließend in diversen Management-Positionen.