• 10.08.2004 14:57

  • von Marco Helgert

Gravierende personelle Änderungen bei Toyota

Toyota zieht die Notbremse: Die Chassisabteilung wird rigoros umgestellt, Ange Pasquali und Norbert Kreyer verlassen das Team

(Motorsport-Total.com) - Die bisher enttäuschende Formel-1-Saison von Toyota führte im Kölner Team zu weiteren großen Veränderungen. Um zukünftig eine besser funktionierende Hierarchie zu besitzen, wurde eine große Umstrukturierung eingeleitet. Innerhalb der Chassisentwicklung sollen so kürzere und direktere Kommunikationswege möglich sein. Zugleich zeigen die Aktionen aber auch, dass Toyota äußerst unzufrieden mit den eigenen Ergebnissen ist.

Titel-Bild zur News: Norbert Kreyer

Norbert Kreyer wird das Toyota-Team verlassen müssen

Die Abteilungen "Research and Vehicle Dynamics" und "R&D Testbench Chassis Engineering" werden zu einer zusammengefasst, die künftig von Loic David geleitet werden wird. David ist in seinem neuen Posten direkt dem Chefdesigner Gustav Brunner unterstellt.#w1#

Richard Cregan, bisheriger Manager der Formel-1-Aktivitäten des Teams, wird künftig auch andere Management-Arbeiten im Team übernehmen. Auch die Nachwuchsförderung der Japaner, die "Toyota Drivers Academy", wird unter seiner Kontrolle stehen. Bei Rennen wird der Ire zudem als Team-Manager aktiv sein.

Dieter Grass, Chefrenningenieur im Team, wird künftig auch die Organisation an den Renn- und Teststrecken übernehmen und ist direkt Mike Gascoyne, dem Technischen Direktor der Chassisabteilung, unterstellt. Die Umstellungen fordern jedoch auch zwei Opfer: Der bisherige Team-Manager Ange Pasquali muss ebenso seine Koffer packen wie Norbert Kreyer, der bisher die Renn- und Testaktivitäten gemanagt hat und bis 2002 als Motorenchef bei Toyota aktiv war.

"Wir haben diese Entscheidung mit allen Beteiligten diskutiert", erklärte Teamchef Tsutomu Tomita. "Wir wissen, dass die getroffenen Entscheidungen hart sind, gerade in Anbetracht des wichtigen Beitrags, den Ange Pasquali und Norbert Kreyer geleistet haben. Dies betrifft nicht nur die Formel 1 sondern auch den Rallye-Sport und die Le-Mans-Projekte. Die bisherige komplexe Organisation, bei dem Funktion und Verantwortung doppelt besetzt waren, führte dazu, dass wir eine einfachere und effektivere Struktur implementieren mussten. Damit wollen wir unsere Ziele erreichen und daher haben wir diese schwierige Entscheidung getroffen."