Da Matta trägt seinen Rauswurf bei Toyota mit Fassung

In seiner Heimat bedenkt Cristiano da Matta, wie es 2005 weitergehen soll - nur sein Manager spricht mit den Medien

(Motorsport-Total.com) - Seit feststeht, dass Cristiano da Matta nicht nur 2005 keinen neuen Vertrag bei Toyota mehr bekommt, sondern dass er schon die restlichen Rennen 2004 nicht mehr bestreiten darf, war vom Brasilianer nichts mehr zu hören. Abgeschirmt von den Medien überlegt er in seiner Heimat, wie er sich seine Zukunft vorstellt.

Titel-Bild zur News: Cristiano da Matta

Cristiano da Matta verhält sich gegenüber Toyota äußerst loyal

Das öffentliche Bedürfnis nach Information stillt in der Zwischenzeit nur sein Manager Fernando Paiva, der sich zur gegenwärtigen Situation gegenüber 'ITV' geäußert hat. Grundsätzlich sickerte dabei durch, dass da Matta zwar enttäuscht ist, aber nicht wütend auf Toyota, zumal er dem japanischen Konzern viel zu verdanken hat - schon vor dem Formel-1-Abenteuer fuhr er ja mit Toyota-Power in der amerikanischen CART-Serie.#w1#

"Man spuckt nicht auf das Teller, von dem man gegessen hat"

"Wir sind schon ewig bei Toyota", so Manager Paiva, "und sie haben uns immer gut behandelt. Bedenkt man die Grobheit der gegebenen Situation, waren sie in den Verhandlungen sehr freundlich und gegenüber verschiedenen Optionen recht aufgeschlossen. Wir haben keinen Grund, über Toyota verärgert zu sein. Wenn man die Gesamtsituation betrachtet, waren sie immer ein loyaler und guter Partner. In Brasilien sagt man, man spuckt nicht auf das Teller, von dem man gerade gegessen hat."

Ob diese Aussagen lediglich ein taktischer Schachzug sind, um Toyota nicht zu vergrämen und sich die Option offen zu halten, gemeinsam mit den Japanern 2005 einen neuen Weg außerhalb der Formel 1 einzuschlagen oder ob es sich um ehrlich gemeinte Bekundungen handelt, kann von außen nur schwer eingeschätzt werden. Sollten da Matta und Toyota tatsächlich auch weiterhin gemeinsame Sache machen, dann wohl am ehesten in der Indy Racing League.

Da Matta lässt sich erst einmal hinlänglich Zeit

Bekannt ist auch, dass Newman/Haas intensiv um die Dienste des Brasilianers, der 2003 als amtierender CART-Champion nach Europa gekommen ist, wirbt. Das amerikanische Team wünscht sich eine Rückkehr des Erfolgspiloten und würde wohl auch vom Gehalt her den Erwartungen entsprechen können, doch da Matta möchte sich erst einmal Zeit lassen und alles überdenken. Paiva: "Momentan ist Cristiano ein bisschen schockiert und er lässt sich daher nicht drängen."

Auch finanziell ist der 30-Jährige weitgehend unabhängig, zumal sein Toyota-Vertrag nicht gekündigt wurde. Zwar darf er keine Rennen mehr bestreiten, doch für PR-Aktivitäten steht er theoretisch weiterhin zur Verfügung - wofür ihm nach wie vor regelmäßig Geld aus Köln überwiesen wird. Sollte er in der Formel 1 bleiben wollen, muss er sich dennoch rasch entscheiden, denn die wenigen noch zu habenden Cockpits werden wohl auch bald vergeben sein.