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  • 01.12.2014 09:27

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Endlich nicht mehr Prügelknabe: Pirelli mit 2014 zufrieden

Paul Hembery glaubt, dass die konservative Politik des Zulieferers sich bewährt hätte, warnt aber vor deutlich verbesserten Autos in der kommenden Saison

(Motorsport-Total.com) - Seit dem Formel-1-Einstieg war Pirelli beliebter Prügelknabe bei den Fahrern und den Teams. In der abgelaufenen Saison gab es selbst für große Nörgler an den Pneus selten etwas auszusetzen. Wenn überhaupt wurde dem Zulieferer wie bei der Grand-Prix-Premiere in Sotschi vorgeworfen, mit seiner Mischungswahl zu konservativ agiert zu haben. Damit kann Paul Hembery gut leben: "Wir ziehen eine sehr, sehr positive Saisonbilanz", erklärt der Sportchef gegenüber 'Motorsport-Total.com'.

Titel-Bild zur News: Pirelli

Pirelli und Paul Hembery bewiesen 2014 ein gutes Händchen mit den Mischungen Zoom

Hembery betont, dass nicht das negative Echo aus dem Paddock, sondern die große Regelnovelle im vergangenen Winter für die Kehrtwende verantwortlich war: "In diesem Jahr lag die Priorität richtigerweise auf den neuen Antrieben", so der Brite mit Blick auf die drehmomentstarken V6-Turbomotoren und deren Hybridunterstützung. "Deshalb haben wir eine andere Herangehensweise an den Tag gelegt als in den Jahren zuvor." Pirelli wollte den Teams Zeit für die Beseitigung der Kinderkrankheiten geben.

Nebenbei klappte es mit der gewünschten Haltbarkeit: "Ungefähr zwei Stopps in jedem Rennen - dieses Ziel haben wir erfüllt", betont Hembery, sieht nach Nico Rosbergs Fabelzeit in Interlagos aber neue Schwierigkeiten für 2015 kommen: "Die Autos werden dramatisch schneller sein. Schon zum Saisonende sind Streckenrekorde gefallen, da werden wir bald weitere Marken ins Wanken bringen." Das muss auch Pirelli berücksichtigen: "Wir müssen aufpassen. Was dieses Jahr noch konservativ gewesen ist, kann im nächsten sehr aggressiv sein", warnt Hembery.