Einmal Ferrari fahren? Nicht Ricciardos Traum...

Daniel Ricciardo muss nicht für Ferrari fahren, um sich einen Formel-1-Traum zu erfüllen: Er fühlt sich wohl bei Red Bull und will weiterhin dort bleiben

(Motorsport-Total.com) - Einmal für Ferrari fahren. Das ist der Traum für die meisten Rennfahrer, die ihr Leben der Geschwindigkeit hingegeben haben. Ferrari ist trotz der aktuellen Durststrecke das beliebteste Team in der Formel 1 und vor allem ein wahrer Mythos. Kaum ein anderes Auto weckt so viel Begehrlichkeit wie der rote Renner mit dem springenden Pferd. Doch einer, der trotz italienischer Wurzeln nicht den Wunsch hegt, einmal für die Scuderia zu fahren, ist Daniel Ricciardo.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo, Kimi Räikkönen

Daniel Ricciardo kämpft lieber gegen Ferrari, als in einem zu sitzen Zoom

Für den Australier ist Tradition nicht alles. Er will vor allem eines: ein schnelles Auto. "Ich konnte jetzt mit Red Bull den Sieg schmecken - einem Auto, von dem du weißt, dass es dir auch eine WM schenken kann. Das willst du ja", erzählt Ricciardo bei 'ServusTV'. "Red Bull war in den letzten vier Jahren das Team dafür, so wie Mercedes jetzt. Red Bull ist einfach der Ort, an dem ich sein will."

Der österreichische Brausehersteller fördert den 25-Jährigen bereits seit vielen Jahren und hat ihn über HRT und Toro Rosso in die Formel 1 gebracht. Nach zwei Jahren bei den Jungbullen hat der Australier in dieser Saison den Sprung zu Red Bull machen dürfen und es bereits mit drei Saisonsiegen gedankt. Warum also Red Bull verlassen? "Unter dem Strich möchte man bei den Schnellsten sein, das schnellste Auto haben und sich die beste Gelegenheit auf einen Sieg sichern." Und das war in den vergangenen vier Jahren nicht Ferrari.

Das musste auch Fernando Alonso leidvoll erfahren. Der Spanier war 2010 mit großen Titelambitionen zur Scuderia gekommen, konnte aber außer drei Vizetiteln bislang keine großen Früchte ernten. Dennoch wird Alonso den Roten wohl auch weiterhin die Treue halten und könnte seinen Vertrag verlängern. Auf einen Ratschlag für Alonso angesprochen, zeigt sich Ricciardo diesmal allerdings unentschlossen: "Ich weiß nicht", pustet er durch.

"Er war dem Team natürlich bisher sehr loyal gegenüber. Er ist auch in der schwierigen Zeit bei Ferrari geblieben", sagt er weiter. "Das ist natürlich eine Entscheidung, die Fernando selbst treffen muss, aber er war bislang sehr geduldig mit ihnen." Aktuell erreichen die Umstrukturierungen bei Ferrari ihren Höhepunkt. Neben Teamchef Stefano Domenicali und Motorenchef Luca Marmorini muss nun auch Präsident Luca di Montezemolo seine Koffer packen, damit Ferrari bald wieder in altem Glanz erstrahlt.


Fotostrecke: Die Karriere von Daniel Ricciardo

Auch Daniel Ricciardo würde es begrüßen, wenn Ferrari wieder etwas mehr Strahlkraft hätte, allerdings mit einer Einschränkung: "Sie sind Wettbewerber von uns. Fernando und Kimi (Räikkönen; Anm. d. Red.) sind Konkurrenten, und es ist schön, dass wir vor ihnen liegen. Natürlich würden es die Leute gerne sehen, wenn Ferrari ein wenig weiter vorne steht in der Startaufstellung. Aber solange wir noch vor ihnen sind, wäre das okay."