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Einheitsauto: Wie Ecclestone die Formel-1-Teams retten will

Bernie Ecclestone präsentiert sein Konzept für einheitliche Kundenautos, die er wenn nötig zum Festpreis an die kleineren Formel-1-Teams verkaufen will

(Motorsport-Total.com) - Wie können auch die kleineren Teams in der Formel 1 wirtschaftlich überleben? Darüber wird seit Jahren diskutiert, so auch in der vergangenen Woche bei der Sitzung der Strategiegruppe. Dabei kam auch wieder einmal das Thema Kundenautos zur Sprache, welches von vielen Teams aber kritisch gesehen wird. Ganz im Gegensatz zu Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone der schon mehrmals für eine Aufteilung des Starterfelds in Konstrukteure und Kunden plädiert.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Kundenautos zum Festpreis: Für Bernie Ecclestone eine gute Idee Zoom

Eccelstone schwebt dabei nicht das Modell des Kundenautos vor, welches Teams bei Herstellern wie Mercedes, Ferrari oder Red Bull beziehen, sondern vielmehr die Idee einer Einheitsformel mit identischen Fahrzeugen. "Das machst du mit vier oder fünf Teams und lässt die Konstrukteure in Ruhe. Sollen sie machen, was sie wollen", sagt Ecclestone. "Man stellt ein identisches Chassis her und schließt einen Vertrag mit einem der Motorenhersteller. Das sollte funktionieren."

Ecclestone kann sich sogar vorstellen, dabei als Mittelsmann aufzutreten und den Vertrieb der Autos in die eigene Hand zu nehmen. "Wir stellen am ersten Januar zwei Chassis für 15 Millionen US-Dollar bereit", lautet sein Vorschlag. "Kosten sie mehr, müssen wir mehr bezahlen, kosten sie weniger, ist das gut für uns."

Doch mit dieser Idee können sich nicht längst nicht alle Teams anfreunden, auch die wirtschaftlich schwächeren wie Sauber oder Force India nicht. Ihre Sorge: Durch die Aufteilung des Feldes in Konstrukteure und Kunden mit einem Einheitsauto würde die Formel 1 zu einer Zwei-Klassen-Gesellschaft. Doch über diesen Einwand kann Ecclestone nur müde lächeln. "Was haben wir denn im Moment?", fragt der Formel-1-Boss.

Die von Sauber-Teamchefin geäußerte Sorge, die Kundenteams würden keine Sponsoren finden, sieht Ecclestone ebenfalls als unbegründet an. "Natürlich finden sie einen Sponsor. Schaut euch an, wie eng das Rennen im Mittelfeld ist, und deshalb wird es im Fernsehen gezeigt. Welchen Unterschied macht es da, was für ein Auto es ist?"

Durch seinen Vorschlag der einheitlichen Kundenautos würde Ecclestones Meinung nach noch weiteres Problem der Formel 1 gelöst werden: Das der Bezahlfahrer. "Die Team müssten nicht mehr nach einem Fahrer suchen, der Geld hat, sondern könnten einen talentierten Fahrer ins Cockpit setzen."