• 16.07.2008 13:59

Eine Runde in Hockenheim mit Alexander Wurz

Seit dem Umbau hat Hockenheim einigen Charme verloren, aber Alexander Wurz empfindet die Strecke immer noch als herausfordernd

(Motorsport-Total.com) - Für Honda-Edeltester Alexander Wurz ist in Hockenheim das Motodrom das auffälligste Kriterium der Strecke. "Die großen Tribünen schaffen eine tolle Atmosphäre", beschreibt Wurz seine Eindrücke aus dem Badischen. "Die vielen tausend Menschen machen eine Menge Lärm und das ist schon ziemlich cool, wenn du auf der Fahrerparade bist." Die Strecke selbst jedoch hat seit ihrem Umbau im Jahr 2002 einiges an ihrem Reiz verloren, "ist aber trotzdem noch eine Herausforderung."

Titel-Bild zur News: Alexander Wurz

Alexander Wurz kennt den Hockenheimring aus vielen Rennen gut

"Man erreicht Turn 1 im sechsten Gang bei etwa 270 Stundenkilometern. Man tippt nur kurz auf die Bremse, schaltet einen Gang herunter und positioniert das Auto für den Scheitelpunkt. Man braucht dort ein sehr gutes Einlenkverhalten, denn anderenfalls bekommt man am Kurvenausgang viel Untersteuern und verliert bis zur nächsten Kurve jede Menge Zeit."#w1#

"Turn 2 ist eine komische Ecke, denn sie ist rutschig und hat viele Schläge beim Bremsen. Man muss sich dazu zwingen früh zu bremsen, so dass man am Kurvenausgang ganz früh auf dem Gas stehen kann. Das ist sehr wichtig, denn es folgt die längste Gerade der Runde. Während du ins Gas steigst, hat das Auto viel seitliche G-Kräfte und du musst progressiv zu Werke gehen, damit deine Räder nicht zu sehr durchdrehen."

"Auf der Geraden erreichen wir Spitzengeschwindigkeiten von 310 Stundenkilometern, bevor wir die Haarnadelkurve anbremsen. Es ist eine langsame Erste-Gang-Kurve, die wir mit 60 km/h durchfahren und es ist auch der beste Platz zum Überholen. Es gibt große Auslaufzonen, von daher kann man - falls nötig - auch etwas kreativ zu Werke gehen."

Achtung am Eingang zum Motodrom

"Turn 12 ist die schwierigste Kurve der Runde." Alexander Wurz

"Am Ausgang braucht man eine gute Traktion, denn man beschleunigt vor Turn 7 bis zum sechsten Gang hoch. Die Kurve geht dann voll, bevor man mit Tempo 280 zu zwei Linkskurven kommt. Durch diese beiden Linkskurven hindurch rutscht das Auto gerne und man verpasst leicht den Scheitelpunkt. Dann beschleunigt man bis zur nächsten Rechtskurve, wo man ganz kurz vom Gas gehen muss, um die Frontpartie zum Einlenken zu bringen."

"Am Ausgang bist du im fünften Gang und kommst zurück zum Stadion. Turn 12 ist dann die schwierigste Kurve der Runde. Sie ist sehr schnell, am Eingang etwa 270 km/h, sie ist holprig und sie wird am Kurvenausgang enger, weswegen man eine sehr präzise Linie fahren muss. Um schnell zu sein braucht man den Kerb am Ausgang, aber man darf ja nicht weiter hinauskommen, denn der Astroturf dahinter ist sehr rutschig und man verliert jede Menge Zeit."

"Als nächstes kommt eine überhöhte Zweite-Gang-Linkskurve. Der Winkel hilft dir dabei, eine Menge Speed zum Scheitelpunkt hin mitzunehmen. Aber der Winkel wird am Ende flacher, während dein Auto noch G-Kräfte spürt, da muss man mit Übersteuern aufpassen. Es folgt ein Links-Rechts-Geschlängel an dessen Ende dir eine kleine Kompression dabei hilft, dein Auto für die beiden letzten Rechtskurven zu positionieren."

"Dort braucht man viel Gefühl am Lenkrad, denn diese Kurven sind eher eine große Kurve mit zwei Scheitelpunkten, als zwei unterschiedliche Kurven. Dann ist es nur noch ganz wichtig, einen guten Ausgang hinzulegen, denn dann sollte man soviel Speed wie möglich über die Start-/Ziellinie bringen."