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Vasselon über Silverstone und Hockenheim
Den Einbruch in der Silverstone-Qualifikation versteht man bei Toyota immer noch nicht - für Hockenheim werden wieder Ergebnisse à la Magny-Cours erwartet
(Motorsport-Total.com) - Für Toyota-Chefdesigner Pascal Vasselon ist die suboptimale Vorstellung in der Qualifikation von Silverstone nach wie vor ein Rätsel. Beim Heimrennen in Hockenheim soll alles besser werden, denn der deutsche Formel-1-Kurs weist viele Ähnlichkeiten zu Magny-Cours auf.

© xpb.cc
Toyota will in Hockenheim wieder zu der Magny-Cours-Form zurückfinden
Frage: "Bevor wir auf Hockenheim eingehen - könnten Sie uns kurz einen Rückblick zum schwierigen Grand Prix von Großbritannien geben?"
Pascal Vasselon: "Nach dem Leistungssprung von Magny-Cours und einer sehr starken Testwoche vor dem Rennen in Silverstone sind wir zum Großen Preis von Großbritannien mit hohen Erwartungen angetreten. Am Freitag hatten wir einige technische Probleme, wir waren aber überzeugt, in einer recht guten Verfassung zu sein."#w1#
"Es hat uns daher überrascht, erst zum zweiten Mal in dieser Saison keines unserer Autos in den dritten Qualifying-Abschnitt gebracht zu haben, und die Gründe dafür sind nicht ganz klar. Es ist schwer zu verstehen, weil Jarno im Rennen schließlich auch das erwartete gute Leistungsniveau zeigte - zeitweise war er sogar der Schnellste auf der Strecke."
"Wir betrachten das Abschneiden im Qualifying deshalb eher als eine Abweichung von der Regel. Angesichts unserer Startposition war es schön, trotzdem Punkte zu holen, besonders weil wir uns damit auf den vierten Platz in der Konstrukteurswertung verbessern konnten. Es bleibt nur ein gewisses Bedauern, kein besseres Resultat erzielt zu haben, was sicherlich möglich gewesen wäre."
Frage: "Welche Herausforderungen stellen sich in Hockenheim, einem Heimrennen für das Team?"
Vasselon: "Dies wird das erste Mal sein, dass wir auf dem Hockenheimring die jetzigen Reifen fahren. Bridgestones Entscheidung für die beiden härtesten Mischungen ist konservativ, weil Hockenheim eine Strecke mit mittelhoher Beanspruchung ist, ein bisschen wie Magny-Cours. Beim härtesten Reifentyp könnten sich einige Anwärmprobleme ergeben, wir werden uns aber über das Out-Lap-Management und einige mechanische Modifikationen darauf einstellen."
Frage: "Was sind die Hauptmerkmale der Strecke?"
Vasselon: "Sie ist sehr viel anders, seit die alte Gestaltung, die sehr schnell war und sehr wenig Abtrieb verlangte, geändert wurde. Der neue Ring liegt in seinen Eigenschaften eher am normalen Durchschnitt. Die Bremsenergie liegt im mittleren Bereich und das Abtriebsniveau ist jetzt mittel bis mittelhoch."
"Was normalerweise über dem Durchschnitt rangiert, ist die Temperatur, und das ist die Ursache für die Blasenbildung auf der Lauffläche, die wir mitunter beobachtet haben. Die Luft- und Streckentemperaturen sind oft extrem hoch und man kann wohl sagen, dass dies effektiv das einzige herausragende Merkmal der Strecke ist."
Frage: "Was erwarten Sie vom TF108 leistungsmäßig?"
Vasselon: "Wir erwarten ein Leistungsniveau, das näher an unseren Leistungen von Magny-Cours liegt als an denen im Qualifying von Silverstone. Entsprechend hoffen wir, wieder bis nahe an die Spitze vorzudringen. Reell sind Magny-Cours und Hockenheim einander jetzt sehr ähnlich, was die Konfiguration des Autos angeht, weshalb wir erwarten, dass alles gut für uns läuft."
Harter Kampf bis zum Saisonende
Frage: "Werden Sie neue Teile im Fahrzeug einsetzen?"
Vasselon: "Wir werden ein weiteres neues Paket mit aerodynamischen Modifikationen zur Hand haben, das wir nach dem Test der letzten Woche in Hockenheim finalisiert haben. Wir hatten einen erfolgreichen Test ohne mechanische Probleme. Wir konnten eine Menge Runden fahren und bei den Vorbereitungen für das Rennen am Wochenende einen guten Start vorlegen. Wir haben die beiden Reifentypen und verschiedene Abtriebsniveaus bewertet und uns auch einige aerodynamische und mechanische Optionen angesehen.
Frage: "Wie beurteilen Sie die erste Hälfte der Saison?"
Vasselon: Ich glaube, wir können mit der ersten Jahreshälfte einigermaßen zufrieden sein. Wir haben einige unserer Zielsetzungen erreicht, darunter einen Podiumsplatz aus eigener Kraft, und Jarno hat einige wirklich temperamentvolle Rennen gefahren. Timo hat sich sehr gut in das Team eingefügt und lernt ständig hinzu. Unser Ziel ist der vierte Rang in der Konstrukteurswertung, und das ist, wo wir im Moment auch stehen."
"Es ist schwer, Ferrari, McLaren und BMW Sauber herauszufordern, aber wir liegen zurzeit an der Spitze des Mittelfelds, einen Punkt vor Red Bull. Das ist schön, wir unterschätzen aber nicht, wie stark die Konkurrenz ist, gegen die wir kämpfen. Red Bull ist in Silverstone aus der ersten Reihe gestartet, was wegen der Benzinlasten etwas gekünstelt war, es ist aber trotzdem eine sehr starke Leistung."
"Wir wissen, dass zwischen heute und November noch schwierige Schlachten auf uns warten, aber darum geht es ja schließlich in der Formel 1. Wir werden tun was wir können, um unsere Position zu halten, beginnend in Hockenheim. Zurzeit herrscht eine gute Atmosphäre im Team und das nur zwei Stunden entfernte Hockenheim ist für viele Mitarbeiter, die normalerweise nicht zum Rennen gegen können, eine gute Gelegenheit, sich die Action aus der Nähe anzusehen. Wir werden alle Kräfte anstrengen, ihnen wieder einen Grund zur Freude zu geben.

