• 07.01.2002 10:02

  • von Marcus Kollmann

Eddie Jordan: "Wir wollen Platz 4 erreichen"

Der Teamchef wehrt sich gegen die jüngste Kritik und spricht über die Ziele die man sich für dieses Jahr gesetzt hat

(Motorsport-Total.com) - Im von Jahr zu Jahr härter werdenden Wettkampf zwischen den Formel-1-Teams wird nicht nur an den siebzehn Rennwochenenden auf den Rennstrecken mit harten Bandagen gegeneinander gekämpft, sondern oftmals auch nebenher das ein oder andere kritische Wort über die Konkurrenz geschickt angebracht. Im Fall Jordan brauchte die Konkurrenz aus der Königsklasse aber gar nicht selbst aktiv werden, denn die englischsprachige Presse wurde auf Grund der zu wünschen übrig lassenden Leistung, der Entlassung von Heinz-Harald Frentzen, sowie der später wieder aufgehobenen Disqualifikation von Jarno Trulli beim US-Grand Prix selbst auf das Team von Eddie Jordan aufmerksam.

Titel-Bild zur News: Eddie Jordan

Jordan ist über die Kritik an ihm und seinem Team verärgert

Der Jordan-Teamchef, der in den letzten Monaten bei vielen karitativen Veranstaltungen als Schirmherr oder Gast gesehen wurde und ebenfalls auf Sponsorensuche war, kann jedenfalls ein Lied von der ihm zuletzt entgegenschwappenden Welle an Kritik singen.

Was der 53-jährige Ire in den letzten Wochen und Monaten zu lesen kam, erzürnte sein Gemüt so sehr, dass er seinen Unmut über die seiner Meinung nach weit hergeholten Behauptungen nun zum Ausdruck brachte. "Dieses ganze Gerade, von wegen Jordan stecke in Schwierigkeiten, ist totaler Unfug", schäumte Jordan gegenüber dem 'Sunday Mirror' und fügt im selben Satz an, dass die Kritiker ja glauben können was sie wollen, er jedoch plane mit Resultaten auf der Rennstrecke vom Gegenteil des Geschriebenen zu überzeugen.

Vor allem weil Eddie Jordan auf der Suche nach neuen Sponsoren war, vermuteten die Medien, dass es Jordan Grand Prix finanziell schlecht geht. Eine Behauptung die der 53-Jährige ebenfalls nicht auf sich beruhen lassen will: "Wir haben Umstrukturierungen vorgenommen", gestand der Teamchef ein "jedoch nur in besonnenem Maße und solche wie man sie von einer verantwortungsbewussten Firma erwarten kann. Jordan ist ein Unternehmen welches darauf ausgerichtet ist Profite zu erwirtschaften und wir verfügen über ein gesundes Budget. Jordans Zukunft stand nie auf dem Spiel", versuchte der ehemalige Bänker nachhaltig Zweifel an Jordans Fortbestehen zu zerstreuen.

Nachdem man in der Saison 1999 noch dritte Kraft in der Formel 1 gewesen war, jedoch im Jahr darauf den Anschluss verpasste und es auf Grund zahlreicher Probleme am Ende nur zu Rang 6 mit 17 WM-Punkten reichte, gelang mit Rang 5 und 19 WM-Punkten im Vorjahr zwar eine kleine Steigerung, jedoch nicht das was man sich insgeheim erwartet hatte. Platz vier bei den Konstrukteuren hatte das Ziel geheißen und da man dieses in der Saison 2001 nicht erreichen konnte, ist man dieses Jahr geradezu versessen darauf es zu erreichen.

"Unser Team ist bestens für die neue Saison vorbereitet und wir beabsichtigen zurück in die Top 4 zu kehren. Vierter zu werden ist unser kleinstes Ziel. Ich glaube, dass wir letzte Saison einfach nur Pech hatten, denn wir hätten an Stelle von Sauber Vierter sein sollen", umschrieb Jordan das Hauptziel seines Rennstalls klar und konnte dabei auch nicht verhehlen, dass er sich sehr über die hinter den Erwartungen zurückgebliebenen Leistungen seines Teams geärgert hat.

Wie gut Jordan Grand Prix - diese Saison mit der Fahrerpaarung Giancarlo Fisichella und Takuma Sato am Start - tatsächlich ist, wird sich erst Mitte/Ende Januar zeigen, denn bislang wird am Auto für 2002, dem EJ12, noch getüftelt. Bis der neue Bolide das erste Mal sein Potenzial beweisen kann, müssen die beiden Fahrer des Teams noch auf einen modifizierten EJ11 zurückgreifen.