• 07.01.2002 11:02

  • von Marcus Kollmann

Lauda: Haben Motoren an Arrows ausgeliefert

Arrows bekommt zwar Cosworth-Kundenmotoren, jedoch wird Jaguar zuerst über die verbesserten Zehnzylinder verfügen

(Motorsport-Total.com) - Während fast alle Formel-1-Teams ab dieser Woche ihre auf die Saison 2002 vorbereitenden Testfahrten aufnehmen, rechnet der Arrows-Rennstall frühestens Ende Januar damit den regulären Testbetrieb aufnehmen zu können. Der Grund für die Verspätung liegt aber nicht etwa darin, dass man so lange wie möglich am Design des A23 arbeiten will, sondern an Geldproblemen die bislang die Belieferung mit den Kundenmotoren von Cosworth Racing verzögerten.

Titel-Bild zur News: Motor

Arrows bekommt Cosworth-Motoren, jedoch wird Jaguar bevorzugt behandelt

Hatte Tom Walkinshaw im Sommer letzten Jahres zugestimmt ohne Gegenleistungen außer dem vereinbarten Kaufpreis für die Kundenmotoren zu bezahlen, so hatte das Team auf Grund finanzieller Probleme im Herbst einen neuen Deal mit Jaguars Vorsitzendem der Premier Performance Division und Teamchef von Jaguar Racing, Niki Lauda, ausgehandelt. Laut Insiderberichten soll Arrows den eigenen Windkanal in Bedford dem Team aus Milton Keynes nicht zur Verfügung gestellt sondern auch zum Kauf angeboten haben, womit man einen Großteil der Summe von schätzungsweise 20 - 30 Millionen Dollar für die Motoren tilgen wollte. Doch im letzten Moment entschied sich Jaguar, die in Bicester demnächst über ihren eigenen Windkanal verfügen werden, wohl doch anders.

Als Grund, weshalb Jaguar Racing plötzlich nichts mehr von dem Windkanal in Bedford wissen will, ließ Chef-Aerodynamiker Mark Handford gegenüber der englischen Presse durchblicken, dass das dort eingesetzte System in sich geschlossen und nicht kompatibel zum bereits beim in Kalifornien stehenden Windkanal sei. Wollte man also die Anlagen von Arrows in Bedford dauerhaft nutzen, so müsste man die im Maßstab von 1:2 gefertigten Modelle verändern, was einen enormen Aufwand bedeuten würde. Beim Windkanal in Bicester wird jedoch das selbe System eingesetzt wie in Kalifornien, womit diese Anpassungsarbeiten entfallen.

Was die Belieferung von Arrows mit den Cosworth-Motoren anbelangt, so bestätigte Niki Lauda laut Medienberichten, dass man bereits die Zehnzylinder vom Typ CR-3 ausgeliefert habe, es jedoch eine weitere Änderung gegenüber der ursprünglichen Abmachung zwischen ihm und Tom Walkinshaw gegeben habe: "Wenn wir bei der Weiterentwicklung einige viel versprechende neue Teile haben sollten, dann werden diese zunächst im Motor den Jaguar Racing bekommt eingesetzt werden. Erst sobald ausreichend Motoren mit den neuen Teilen zur Verfügung stehen, wird auch Arrows in den Genuss davon kommen", so der Österreicher.

Somit scheint zumindest gesichert, dass Arrows trotz aller gegenwärtigen finanziellen Engpässe die Saison 2002 bestreiten kann. Nicht ausgeschlossen ist auch, dass Walkinshaw die vereinbarte Summe im Laufe der Saison voll begleichen und dafür die Einhaltung des ursprünglichen Vertrages fordern wird. Aber selbst wenn dem nicht so sein sollte, so sind sich Experten doch jetzt schon darin einig, dass der CR-3-Motor ein wesentlich besseres Aggregat ist als es der Asiatech-Motor war.