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Eddie Jordan erwägt Verkauf seines Teams
Der Jordan-Rennstall könnte doch noch verkauft werden, obwohl im Winter Verhandlungen mit 'Red Bull' gescheitert sind
(Motorsport-Total.com) - Eddie Jordan hat im Vorfeld des Australien-Grand-Prix bestätigt, dass er seinen Rennstall notfalls verkaufen würde. Der finanziell arg gebeutelte Ire hat zwar im Augenblick keinen Interessenten an der Angel, verhandelte aber im vergangenen Winter mit 'Red Bull' über einen Verkauf.

© xpb.cc
Verkauft Eddie Jordan seinen Rennstall? Denkbar wäre es...
Dietrich Mateschitz, Chef des österreichischen Energy-Drink-Herstellers, hat Jordan vor ein paar Monaten mit Summen zwischen 45 und 75 Millionen Euro geködert, blitzte aber schlussendlich ab, weil er im Zuge der Übernahme den Teamgründer entlassen wollte. "Das alles", so Jordan zur 'Sun', "hat zu nichts geführt." Voraussetzung dafür, dass er einen Verkauf seiner Anteile überhaupt in Betracht ziehen würde, ist sein Verbleib auf dem Kommandostand.
"Das Wichtigste für mich ist, wieder Rennen zu gewinnen", fuhr er fort. "Wenn das nur erreicht werden kann, indem ich meine Eigentümerschaft am Team ablege, wäre das kein Problem. Für mich steht immer im Vordergrund, was für das Team am besten ist." Aber: "Wenn jemand das Ruder übernehmen sollte ? und heutzutage sieht es ja so aus, als bräuchte man einen Automobilhersteller, um Erfolg zu haben ?, dann möchte ich in irgendeiner Form involviert bleiben."
Der 54-Jährige könnte sich vorstellen, vertraglich für einige Jahre als Teamchef verpflichtet zu werden ? genau wie auch Jean Todt bei Ferrari oder Flavio Briatore bei Renault: "Wenn ich dann meine Leistung nicht bringe, kann ich jederzeit entlassen werden." Im Moment hält er ja selbst noch die Mehrheit am Team, obwohl seit Ende 1998 die Investmentbank 'Warburg Pincus' beteiligt ist. Ansonsten gibt es aber keine Teilhaber.
Noch hat Jordan den Traum vom erfolgreichen Alleingang als Privatier nicht ad acta gelegt: "Ich genieße es, ein Privatteam zu führen, und werde versuchen, das nötige Geld aufzutreiben, damit wir wieder aufblühen können, denn tief in meinem Herzen glaube ich noch immer, dass wir in naher Zukunft Rennen gewinnen können. Wäre dieses Gefühl nicht mehr in mir, würde ich sofort aufhören. Damon Hill hat uns 1998 zum ersten Sieg verholfen und im Jahr darauf gewann Heinz-Harald Frentzen zwei Rennen und wurde WM-Dritter. Das können wir wiederholen."
Kurzfristig freilich hat der Ire bestenfalls Aussichten auf einen Platz im Mittelfeld, nachdem die größten Sponsoren abgesprungen sind und man bei den Wintertests mit der Standfestigkeit extreme Schwierigkeiten hatte. Immerhin ließ sich die Tabakmarke 'Benson + Hedges' dazu überreden, wieder als Hauptsponsor aufzutreten, was Jordan zumindest das vorläufige Überleben gesichert hat.

