• 22.01.2009 13:09

  • von Stefan Ziegler

Ecclestone würde nur Ferrari wirklich vermissen

Bernie Ecclestone könnte in seiner Formel 1 auf viele Teams verzichten - nur die Scuderia Ferrari möchte der Brite unbedingt in der Startaufstellung sehen

(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Chef Bernie Ecclestone nimmt den Ausstieg der Werksmannschaft von Honda gelassen, sieht er doch seine Rennserie auch ohne den japanischen Automobilgiganten auf einem guten Weg. Würden auch noch andere Teams den Ausstieg wählen, so wäre das ebenfalls nicht weiter dramatisch, meinte Ecclestone. Sollte aber Ferrari einen solchen Schritt erwägen, so würde selbst dem 78-Jährigen Angst und Bange werden, denn die Italiener sind ein wichtiger Bestandteil der Formel 1.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Ecclestone: Solange nur Ferrari dem Formel-1-Zirkus nicht den Rücken kehrt...

"Das einzige Team, das wir wirklich vermissen würden, ist Ferrari", sagte Ecclestone der 'Financial Times', schränkte seine Aussage aber umgehend ein und erweiterte sie um die beiden weiteren Traditionsteams in der Formel 1: "Ich möchte aber natürlich keinesfalls McLaren verlieren oder Williams", meinte der Brite, der sich derzeit unterstützend am Honda-Verkauf beteiligt.#w1#

Ecclestone ist der Ansicht, dass die Japaner das Formel-1-Projekt nicht richtig angegangen sind und dass vor allem das Earthdreams-Konzept nicht aufgegangen sei. "Sie haben sich nicht einmal nach Sponsoren umgesehen", erläuterte Ecclestone in der 'Sport Bild' und stellte klar: "Sie haben aufgehört, weil sie nur auf Rang neun lagen. Sie haben Geld in dieses Projekt gesteckt, als gäbe es kein Morgen."

Auch wenn die Honda-Nachfolge derzeit noch nicht geregelt ist, so ist Ecclestone fest von einer Übernahme überzeugt und rechnet nach wie vor mit einem vollen Starterfeld in Melbourne. "Es werden 20 Autos sein, denn man darf sehr wohl erwarten, dass Honda verkauft wird", meinte der 78-Jährige gegenüber 'Auto Motor und Sport'. "Selbst wenn das nicht passieren sollte, wäre das kein Problem."

"Wenn wir die Kosten nur genug reduzieren können, dann wird es sehr viele Teams geben, die an der Weltmeisterschaft teilnehmen wollen", so Ecclestone abschließend. Renault-Teamchef Flavio Briatore sieht den Ausstieg der Japaner übrigens ähnlich, gilt der Italiener doch als Vorreiter beim Sparen: "Hätte mir Honda schon vor fünf Jahren zugehört, dann wären sie heute womöglich noch dabei."