Ecclestone, Fußball und die Formel 1

Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone bringt sich mit Ideen aus dem Fußball in die derzeit stattfindende Reform der Königsklasse ein

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 erfindet sich wirtschaftlich gerade neu - und mittendrin ist wie immer Bernie Ecclestone. Der Brite scheut sich dabei nicht davor, Ideen aus anderen Sportarten auf den Tisch zu bringen, schließlich ist er selbst seit September 2007 Teilhaber beim traditionsreichen Londoner Fußballclub Queens Park Rangers - übrigens gemeinsam mit Flavio Briatore.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Querdenker: Auch im hohen Alter hat Bernie Ecclestone noch neue Ideen

"In der Fußballwelt kontrollieren sie die Gehälter", sagt Ecclestone und erinnert an die guten alten Zeiten: "Vor 30 Jahren war Max (Mosley, FIA-Präsident; Anm. d. Red.) unser Anwalt. Wir gingen zu berühmten Kronanwälten und hatten ein Transferschema zusammengestellt, aber der alte Ferrari wollte nicht zustimmen." Jetzt könnte er sich vorstellen, diese Idee wieder aus der Schublade zu holen: "Wir könnten das umsetzen."#w1#

Eine Deckelung der Fahrergagen, wie sie in anderen Sportarten durchaus nicht unüblich ist, würde gut zum aktuellen Sparkurs der Formel 1 passen. Bestverdienender Grand-Prix-Pilot aller Zeiten war Michael Schumacher mit einem geschätzten Jahresgehalt von über 30 Millionen Euro - Einkünfte aus Werbung und Vermarktung nicht eingeschlossen. 2008 dürfte mindestens eine Handvoll Fahrer zehn Millionen Euro oder mehr verdient haben.

Ecclestone hat noch andere Vorschläge: "Wir müssen die Fahrer und Teams für die Öffentlichkeit wieder nahbarer machen", betont er. Und auch wenn seine Idee, das Punktesystem durch einen Medaillenspiegel abzulösen, nicht neu ist, so wissen doch viele nicht, dass "Mr. Formel 1" himself schon Erfahrung damit hat: "Ich habe Senna einmal eine Medaille überreicht. Wäre ich selbst Fahrer, dann würde ich mich am Karriereende über 36 Goldmedaillen mehr freuen als über 4.622 Punkte."

Darüber hinaus plant der 78-Jährige, die Formel 1 zu modernisieren - mit durchaus unkonventionellen Methoden: "Wir machen jetzt etwas mit Universal, wie eine Show. Superstars, weltweit. Wir sollten Comics machen und solche Dinge." Die Lizenzeinnahmen für Comics, Cartoons oder Filme könnten die Kasse klingeln lassen. Ein Premierentermin würde sich ebenfalls schon aufdrängen: zur Eröffnung des Formel-1-Themenparks 2010 in Dubai...