• 24.10.2010 06:21

  • von Stefan Ziegler

Ecclestone: Sein Ruf ist ihm egal

Formel-1-Chef Bernie Ecclestone wird gelegentlich als Raffzahn und rücksichtsloser Geschäftsmann gebrandmarkt, schert sich aber nicht um sein Image

(Motorsport-Total.com) - Der 79-jährige Bernie Ecclestone schwingt schon seit einigen Jahrzehnten das Zepter in der Formel 1 und hat der "Königsklasse" immer wieder seinen ganz persönlichen Stempel aufgedrückt. Dabei ist es dem Briten unter anderem auch gelungen, ein stattliches Privatvermögen anzuhäufen. Aus diesem Grund wird Ecclestone zuweilen als Raffzahn bezeichnet, was ihn aber herzlich wenig berührt.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone (Formel-1-Chef)

Bernie Ecclestone ist sein Image in der Öffentlichkeit relativ egal

"Mir ist schon klar, dass man mich für hart, rücksichtslos, gleichgültig und geldgierig hält. Das ist mir aber egal", sagt Ecclestone im Gespräch mit der 'Gulf News'. "In der Formel 1 gibt es sehr viele Personen, die sehr reich sind, weil ich so bin - und aufgrund meiner Einstellung gegenüber dem Business und dem Sport", erläutert der oberste Rennorganisator der automobilen "Königsklasse".

"Die Leute sollten dankbar sein für die - nicht immer populären - Positionen, die ich eingenommen habe, um der Formel 1 über die Jahre ein internationales Profil zu geben", findet Ecclestone und merkt an: "Na klar habe ich auch persönlich davon profitiert. So ist es aber auch den Teams ergangenen. Ich habe viel zurückgegeben", meint der Brite. Nun sei Zusammenarbeit Pflicht.

"Wir haben die gemeinsame Pflicht, sicherzustellen, dass die Formel 1 auf jeglichem Niveau als verbessertes Spektakel auch weiterhin existiert", erklärt der bald 80-Jährige. Von eventuellen Rückschlägen dürfe man sich nicht so einfach ins Bockshorn jagen lassen. "Viele Aspekte des Lebens sind dazu da, um uns auf die Probe zu stellen und unsere Geduld zu testen", hält Ecclestone fest.

"Ich habe schon genug Dramen und Traumas hinter mich gebracht, um mich durch irgendetwas aus der Ruhe bringen oder mir die Lust an diesem fantastischen Sport nehmen zu lassen. Was um Flavio passiert ist, war schrecklich und sehr falsch. Er hatte es verdient, bestraft zu werden", sagt Ecclestone im Hinblick auf die "Crashgate"-Affäre, die im vergangenen Jahr überaus hohe Wellen schlug.

Vielleicht hätte man den ehemaligen Renault-Teamchef "nicht gar so hart" bestrafen sollen, meint das Formel-1-Oberhaupt rückblickend, "doch wir und er werden diesen Rückschlag wegstecken und weiter daran arbeiten, für die Fans rund um den Globus eine grandiose Show auf die Beine zu stellen und unser Leben zu leben", kündigt Ecclestone an. "Die Interessen der Fans liegen mir stets am Herzen."