Ecclestone fordert mehr Geld von der Türkei
Update zu den Grands Prix in der Türkei, in Japan und Bahrain: Bernie Ecclestone stellt Bedingungen für eine Zukunft der Formel 1 in diesen Ländern
(Motorsport-Total.com) - Um die Formel 1 in die Türkei zu bringen, hat Bernie Ecclestone den Veranstaltern seinerzeit einen erheblichen Rabatt gewährt. Doch nach sieben Jahren ist die Zeit der Gefälligkeiten vorbei: Heute trifft sich der 80-jährige mit den zuständigen türkischen Politikern und wird ihnen mitteilen, dass sie in Zukunft deutlich mehr bezahlen müssen als bisher. Man munkelt von 26 Millionen Euro jährlich.

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Bernie Ecclestone trifft sich heute mit dem zuständigen türkischen Minister
"Wir bleiben gerne hier - zu den exakt gleichen Gebühren, wie wir sie von anderen europäischen Rennen bekommen, zum Beispiel Ungarn", erklärt Ecclestone gegenüber 'formula1.com'. "Andere Länder scheinen zu glauben, dass die Formel 1 gut für ihr Land ist. Wenn die Türkei glaubt, dass sie keine PR braucht, dann fein. Es ist ihre Sache, darüber nachzudenken - ich kann ihnen das nicht abnehmen. Ich hoffe aber, dass wir dieses Wochenende alles klären können, denn wir wollen nicht weggehen."
"Sie müssen nur mehr für die Werbung tun, dann kommen auch mehr Zuschauer", fordert er die Veranstalter zudem auf, etwas gegen den akuten Zuschauerschwund zu unternehmen. 2010 waren nur noch gut 30.000 Fans gekommen. Damit geht klarerweise auch die Rechnung Ticketeinnahmen vs. Grand-Prix-Gebühren nicht mehr auf, denn der Ticketverkauf ist für jeden Veranstalter die Haupteinnahmequelle. Die Werbeeinnahmen streifen bekanntlich die Inhaber der kommerziellen Rechte und die Teams ein.
¿pbvin|512|3651||0|1pb¿"Überhaupt nicht" gefährdet sei hingegen der Japan-Grand-Prix am 9. Oktober in Suzuka, trotz der verheerenden Tsunami-Katastrophe und der immer noch schwelenden Atomkrise in Fukushima. "Wir haben in Suzuka alles prüfen lassen. Es gibt im Moment keine Zweifel: Das Rennen findet statt", betont Ecclestone im Interview mit der 'Bild am Sonntag'. Bekanntlich liegt Suzuka nicht im unmittelbar betroffenen Gebiet, dennoch waren zuletzt Gerüchte aufgekommen, dass das Rennen abgesagt werden könnte.
Weiterhin unklar ist indes, ob in Bahrain gefahren werden kann. Die Verantwortlichen in Manama sehen kein Sicherheitsrisiko mehr und wollen unbedingt noch dieses Jahr veranstalten, doch seitens der Formel 1 gibt es Vorbehalte. Ecclestone lässt über 'formula1.com' ausrichten: "Wir bräuchten eine Garantie, dass es keine Probleme geben kann. Im Moment weiß ich aber nicht, wie das irgendjemand garantieren kann, denn auch wenn es jetzt friedlich ist: Wer weiß, wie sich die Situation in Zukunft entwickelt?"

