Ecclestone eröffnet Verhandlungen mit Silverstone

Wenn Bernie Ecclestone sagt, dass er nach Donington gehen möchte, dann bedeutet das: Die Gespräche mit Silverstone sind eröffnet

(Motorsport-Total.com) - Bernie Ecclestone nutzte gestern wieder einmal seine Connection zu seinem Haus- und Hofmedium, der Londoner 'Times', um dort eine Meldung zu platzieren, die gut in sein strategisches Konzept passt. Diesmal geht es allerdings nicht um das Concorde-Agreement, sondern vielmehr um den neuen Vertrag für den britischen Grand Prix.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone eröffnet den Poker um einen neuen Deal für Silverstone

Ecclestones Abkommen mit Silverstone läuft Ende 2009 aus und auch wenn der britische Rennfahrerklub BRDC - angeführt von Präsident und Streckenbetreiber Damon Hill - bereits einen Masterplan zur Generalsanierung der Anlagen präsentiert hat, stellt der Formel-1-Promoter seinen Landsleuten wieder einmal die Rute ins Fenster. Diesmal droht er damit, den Grand Prix nach Donington abzuziehen, sollten seine Bedingungen nicht erfüllt werden.#w1#

"Wir diskutieren die Möglichkeit einer Vereinbarung mit Donington, den britischen Grand Prix abzuhalten", wird Ecclestone von der 'Times' zitiert. "Ich stehe schon eine lange Zeit in Verhandlungen. Ob wir uns letztendlich mit Donington oder Silverstone einigen werden, weiß ich nicht." Und er fügte im Nachsatz an: "Donington hat gesagt, dass sie alles bauen werden, was wir wollen. Ob sie das Geld haben? Das kann nur die Zeit zeigen."

Das jüngste Säbelrasseln des 77-Jährigen - mehr steckt wahrscheinlich nicht dahinter - setzt den BRDC natürlich unter Druck, denn wenn die Formel 1 in Silverstone gehalten werden soll, dann muss man nun gegen einen weiteren Bewerber konkurrieren. Damit hat Ecclestone auch größere Chancen, mit seiner geforderten Jahresgebühr von umgerechnet 14 Millionen Euro durchzukommen, die sich der BRDC ohne Hilfe seitens der Regierung wohl kaum leisten kann.

Was von den Aussagen des Formel-1-Promoters zu halten ist, ist schwierig zu beurteilen. Fest steht aber, dass in Silverstone in den vergangenen Wochen Pläne beschlossen wurden, seine Bedingungen in Sachen Infrastruktur zu erfüllen. Insofern liegt der Verdacht nahe, dass Ecclestone ein Jahr vor dem letzten Grand Prix des aktuellen Vertrags einmal mit den Säbeln zu rasseln beginnt, um seine Verhandlungsposition frühzeitig zu stärken.