Ecclestone schockt Silverstone
Bernie Ecclestone soll den Veranstaltern des Silverstone-Grand-Prix einen neuen Vertragsentwurf vorgelegt haben - Forderung: knapp 30 Millionen Euro pro Jahr
(Motorsport-Total.com) - Europa kämpft um die Formel 1 - mit bisher mäßigem Erfolg. In Deutschland müssen sich der Hockenheimring und der Nürburgring die Grand-Prix-Events teilen, Frankreich kann sein Rennen ganz verlieren, in Österreich wächst Gras über die Strecken und auch im Motorsportland Großbritannien bangt man um die Zukunft des Formel-1-Rennens. Der Vertrag zwischen Bernie Ecclestone und den Veranstaltern in Silverstone läuft nur noch bis 2009.

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In Silverstone werden ein neuer Paddock-Bereich und neue Boxen gebaut
Der British Racing Drivers Club (BRDC) hat als Streckenbetreiber alle Hebel in Gang gesetzt, um die zukünftige Austragung eines Formel-1-Laufs zu gewährleisten. BRDC-Präsident Damon Hill sicherte sich Unterstützung von Seiten der hiesigen Politik, man stellte einen Masterplan vor, der die Zukunft der Strecke darstellt. Neue Boxengebäude, ein neuer Industriepark und die Anbindung an einen Universitätscampus sind nur drei der anvisierten Verbesserungen.#w1#
Wie es mit der britischen Traditionsstrecke weitergeht, hat jedoch nicht nur der örtliche Veranstalter und Betreiber in der Hand. An den wichtigsten Fäden des Motorsports zieht nach wie vor Formel-1-Boss Bernie Ecclestone. Er allein entscheidet über die Auftritte der Königsklasse. Der gewiefte Geschäftsmann hat Silverstone zuletzt immer wieder unter Druck gesetzt. Neben Umbaumaßnahmen forderte Ecclestone eine deutlich höhere Antrittsprämie.
Nach Informationen unserer Kollegen von 'Pitpass' soll der Formel-1-Boss nun erstmals konkrete Zahlen genannt haben. Angeblich fordert Ecclestone im Rahmen eines neuen Fünfjahres-Vertrags ab 2010 jährlich rund 28 Millionen Euro. Das Antrittsgeld soll von Jahr zu Jahr um fünf Prozent ansteigen, Silverstone soll zudem die Summe für die Jahre 2010 und 2011 als Anzahlung vorab überweisen. Der BRDC soll regelrecht geschockt gewesen sein.
Bislang zahlt Silverstone etwa elf Millionen Euro pro Jahr. Die neuen Zahlen seien unakzeptabel, man könne kaum eine der Forderungen erfüllen, soll der BRDC eilig auf das Ecclestone-Angebot geantwortet haben. Der Formel-1-Boss hatte zuletzt mit dem Frankreich-Grand-Prix in Magny-Cours kurzen Prozess gemacht. Das Rennen in Nevers findet in diesem Jahr zum letzten Mal statt. Bezüglich der Zukunft von Silverstone scheint Ecclestone zumindest verhandeln zu wollen. In seiner typischen Art: zu Beginn extrem viel fordern, um am Ende sehr viel zu bekommen.

