• 15.05.2008 12:07

Mallya sieht sich auf einem langen Weg

Force-India-Chef Vijay Mallya hat Vertrauen in Adrian Sutil - Traum von Podiumsplatz bei erstem Indien-Grand-Prix 2010

(Motorsport-Total.com/sid) - Das neue Motorhome ist dreistöckig und ein paar Zentimeter höher als das von Fahrerlager-Nachbar McLaren-Mercedes, die Rennwagen von Adrian Sutil und Giancarlo Fisichella werden allmählich schneller - der Einstieg von Milliardär Vijay Mallya hat dem Formel-1-Team Force India nicht nur einen neuen Namen, sondern auch mehr Aufmerksamkeit und erste Erfolgserlebnisse beschert.

Titel-Bild zur News: Vijay Mallya

Hat mit seinem neuen Force-India-Team ehrgeizige Ziele: Vijay Mallya

Und ehrgeizige Ziele geweckt. "2008 sollten wir zeigen, dass wir uns verbessern können, 2009 dann hoffentlich Punkte holen und 2010, wenn der indische Grand Prix startet, aufs Podium fahren", sagte Mallya in einem Interview mit dem 'Sport-Informations-Dienst (sid)': "Aber es liegt noch ein langer Weg vor uns, da geben wir uns keinen Illusionen hin."#w1#

Starke finanzielle Basis

Mallya, mit einem geschätzten Vermögen von 1,2 Milliarden US-Dollar die Nummer 962 in der Forbes-Rangliste der reichsten Männer der Welt und die Nummer 42 in Indien, zeichnet vor allem ein gesunder Realitätssinn und deutsche Gründlichkeit aus. Sein Vater baute die indische Niederlassung eines deutschen Chemie-Unternehmens (Hoechst) auf, Vijay Mallya bekam dort schon als 18-Jähriger einen Direktorenposten.

Später baute der Unternehmer, der auch einige Privat-Yachten mit der 95 Meter langen "Indian Empress" an der Spitze besitzt, ein Brauerei-Imperium auf und gründete eine eigene Fluglinie "Kingfisher". Außerdem wurde er unter anderem Mitglied im Oberhaus des indischen Parlaments. In der Formel 1 mischt Vijay Mallya schon lange mit. 1995 stieg er als Sponsor beim Benetton-Team von Weltmeister Michael Schumacher ein. In den letzten Jahren war er Geldgeber bei Toyota, wo er auch noch einen Vertrag für 2008 hatte, bis Ende vorigen Jahres der Einstieg bei Spyker "eine einmalige Gelegenheit" war.

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"Es gibt in Indien 400 Millionen Menschen unter 18 Jahren. Die jungen aufstrebenden und erfolgreichen Inder mögen Cricket, aber alle anderen auch. Es ist ein Spiel für die Massen", sagte Mallya, der ein Cricket-Team besitzt und zwei Fußball-Klubs unterstützt. Die Formel 1 würde aber wunderbar die Wunsch nach einem "elitäreren Sport mit mehr Glamour" erfüllen. Die Idee, das Team als Force India quasi zu einem Nationalteam zu machen, hat schnell Früchte getragen.

Bevölkerung nimmt Team gut an

"Wir haben Rekordzahlen bei den Besuchen unserer Website, Rekordzahlen bei den Fanclub-Mitgliedern und ein außerordentliches Interesse der Medien", so Mallya, der auch dem für 2010 geplanten indischen Grand Prix einen Erfolg vorhersagt. Für den Bau der Strecke ist der renommierte Aachener Architekt Hermann Tilke verantwortlich. Für den sportlichen Aufstieg des Teams sollen die beiden Fahrer Sutil und Fisichella sorgen, auch wenn der 25 Jahre alte Gräfelfinger bislang in dieser Saison hinter dem Routinier aus Italien hergefahren ist.

"Er macht einen großartigen Job und ist sehr talentiert. Es ist schade, dass er bislang noch nicht wirklich Glück hatte", sagte Mallya über Sutil: "Aber er lernt noch, er wird besser werden. Fisichella hat 200 Grand Prix gefahren, Adrian ungefähr ein Zehntel davon. Ich habe großes Vertrauen in ihn." Fisichella dagegen habe dem Team die dringend benötigte Erfahrung gebracht, um das Auto besser zu machen. "So jemanden wie ihn hat das Team gebraucht", meinte Mallya.