• 13.05.2008 14:59

  • von Stefan Ziegler

Kolles glaubt an Privatteams

Force-India-Teamchef Colin Kolles sieht eine Zukunft für Privatteams in der Formel 1 - Force India als Erfolgsmodell

(Motorsport-Total.com) - Für gewöhnlich sind es die großen Automobilhersteller, die in der Formel 1 Siege und Titel unter sich ausmachen. Dem Rennsport würde allerdings sicherlich etwas fehlen, würden die Privatteams auf einmal zusperren und das Feld räumen. Auch nach dem Aus von Super Aguri hält Colin Kolles Privatteams für absolut Formel-1-tauglich - sofern die Organisation der Rennställe passt.

Titel-Bild zur News: Colin Kolles (Teamchef)

Colin Kolles sieht sich und Force India auf dem richtigen Weg

"Wenn das Geschäftsmodell stimmt", sagte Kolles gegenüber 'autosport.com', dann hätten Privatteams durchaus eine Zukunft in der Formel 1. "Wir haben in der Vergangenheit gezeigt, dass man Investoren und Teilhaber finden kann, wenn man nur ein gutes Geschäftsmodell und ein sauberes Unternehmen führt", meinte der Teamchef von Force India und nahm Bezug auf die wechselhafte Geschichte des Rennstalls.#w1#

"Weitaus schwieriger ist es, Sponsoren zu bekommen", erkannte der 41-Jährige. "Aber es stehen da einige Maßnahmen im Raum, um künftig die Kosten zu reduzieren. Letztendlich ist allerdings jedes Team für seine Kosten verantwortlich und du musst deinen Rennstall einfach effizient führen. Als Midland Jordan übernommen hat, wurde ich kritisiert und jeder hat mir gesagt, wie falsch ich liegen würde."

"Aber da ging es einzig und alleine ums Überleben und darum, das Beste aus dem zu machen, was man hatte." Das hat bei Super Aguri letztendlich nicht geklappt. "Das ist für mich ein perfektes Beispiel, wie es schiefgehen kann", nahm Kolles Bezug auf die kürzlich gescheiterte Konkurrenz. "Es kann einfach nicht funktionieren, wenn du so klein bist und von Anfang an nach den Sternen greifen willst. Das muss man Schritt für Schritt machen."

"Wir werden trotz allem unter einer Budgetobergrenze arbeiten", spielte der Teamchef auf eine Möglichkeit an, die Kosten einzudämmen. "Für uns würde eine solche Grenze den Vorteil mit sich bringen, dass auch die anderen Teams sich damit abfinden müssten, mit dem gleichen Etatniveau wie wir zu arbeiten. Wir sind also für eine Kostenreduktion und eine Budgetobergrenze weil dadurch die anderen erfahren, wie es ist, mit einem geringen Etat auszukommen."

"Da werden manche ziemlich viel lernen müssen", ist sich Kolles sicher. "Wir haben ein enges und effizientes System und ich denke, dass unsere Zukunft - die Zukunft des Teams - sehr rosig sein wird, weil wir die richtigen Entscheidungen getroffen haben. Wir sind ein Konstrukteur, wir sind unabhängig, wir haben starke Partner - ganz einfach weil wir ein einwandfreies Unternehmen mit einem soliden Businessplan sind. Das ist eine vernünftige Struktur."