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Dupasquier zeigt Reue, gibt aber keineswegs auf
Angesichts der Indianapolis-Farce nimmt Michelin die Schuld auf sich, Sportchef Pierre Dupasquier gibt sich aber unverändert kämpferisch
(Motorsport-Total.com) - Nach der heftigen Kritik, die die FIA im Zuge des Indianapolis-Skandals - zum Teil sicher mit Recht - an Michelin geübt hat, will Michelin-Sportchef Pierre Dupasquier nun wieder in den Rennalltag zurückkehren und das angeschlagene Image seines Unternehmens mit möglichst vielen Siegen wieder aufpolieren. Dies stellte er gestern in Magny-Cours gegenüber Journalisten klar.

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Michelin-Sportchef Dupasquier lässt nach Indianapolis keineswegs den Kopf hängen
"Sehe ich aus wie jemand, der aufgibt? Das werde ich nicht tun", erklärte er. "Ich gebe aber zu, dass es, wenn es jemandes Fehler war, dann meiner. Michelin wird mich aber nicht feuern und ich werde nicht zurücktreten. Wir werden alles unternehmen, um künftig bessere Reifen zu bauen und noch mehr Rennen zu gewinnen, und wir werden sicherstellen, dass so etwas nie wieder passieren kann. Entlassungen wären nicht Michelins Art."#w1#
Dupasquier nähert sich seinem Ausscheiden aus der Firma
Zwar ist das Ende des 67-Jährigen beim französischen Reifenhersteller schon absehbar, allerdings nicht wegen der Vorfälle in den USA, sondern weil er das Rentenalter ohnehin bereits überschritten hat. Schon seit langer Zeit steht fest, dass Dupasquier abgelöst werden soll, weshalb bereits vor Saisonbeginn 2005 einige Umstrukturierungen eingeleitet wurden. Unter anderem löste Nick Shorrock Pascal Vasselon als Nummer zwei im Formel-1-Programm ab.
Dupasquier forderte die Formel 1 indes dazu auf, wieder zur Normalität zurückzukehren: "Wir müssen jetzt etwas für den Sport tun, für die Formel 1", betonte er. Michelin habe mit der Rückerstattung der Eintrittskosten für die Fans ein erstes Zeichen gesetzt. Und: "Wenn Michelin sagt, dass es etwas tun wird, dann wird Michelin das auch tun. Wir brauchen keine Ratschläge von Max Mosley. Wir wissen, was wir zu tun haben. Die Formel 1 soll normal weitergehen, die Formel-1-Familie muss wieder zusammenwachsen."
"Hätten das vorhersehen müssen, aber dem war nicht so"
Gleichzeitig erneuerte er noch einmal das Schuldeingeständnis von Michelin: "Es war unser Fehler. Wir hätten das vorhersehen müssen, aber dem war nicht so", gab Dupasquier zu. "Wir machen jeden Tag Fehler. Wenn man sich so am Limit bewegt wie in der Formel 1, ist das ganz normal. Normalerweise findet man eben heraus, dass eine bestimmte Richtung nicht funktioniert, und dann muss man eine andere Richtung einschlagen. Das haben wir diesmal verabsäumt."
Ein Ausstieg von Michelin aus der Formel 1 stehe deswegen aber nicht zur Debatte, unterstrich er: "Wir arbeiten jetzt erst einmal hier, in Frankreich, dann in Silverstone. Diese beiden Rennen wollen wir genauso gewinnen wie die Weltmeisterschaft. Solange die Formel 1 echte, glaubwürdige Rennen auf hohem Niveau und auf mechanischem Top-Level bietet, wollen wir bleiben, weil die Formel 1 so technisch orientiert ist. Wir lieben die Formel 1."

