• 28.07.2002 19:47

  • von Reinhart Linke

Dupasquier: Werden noch sehr konkurrenzfähig sein

Michelin-Motorsportdirektor Pierre Dupasquier über den Deutschland-Grand-Prix und den Reifenschaden von Kimi Räikkönen

(Motorsport-Total.com) - Reifenhersteller Michelin konnte beim Grand Prix von Deutschland am Sonntag in Hockenheim mit drei Autos WM-Punkte holen. Während Ralf Schumacher zwar am Ende keine Chance mehr auf den Sieg hatte, wurde er nach einem zusätzlichen Boxenstopp noch Dritter. Teamkollege Juan-Pablo Montoya belegte mit seinem BMW-Williams den zweiten Platz. Darüber hinaus konnte David Coulthard zwei WM-Punkte für das McLaren-Mercedes-Team holen.

Titel-Bild zur News: Michelin-Reifen

Reifenhersteller Michelin ist mit dem Deutschland-GP insgesamt zufrieden

Trotz Asphalttemperaturen von bis zu 48 Grad Celsius hinterließen die Michelin-Reifen im Rennen einen überwiegend guten Eindruck. "Es gab bei diesen Bedingungen keinen Spielraum für Probleme", erklärte Michelin-Motorsportdirektor Pierre Dupasquier nach dem Grand Prix. "Michelins Partnerteams, die mit unseren weicheren Reifen fuhren, hatten sehr wenig Reifenabnutzung und auf unsere härteren primären Reifen musste man nur ein wenig Acht geben. Aber unser Ziel sollte sein, Reifen zu produzieren, die eine bestimmte Arbeit erledigen ? und das taten sie."

Auf welchen Reifenmischungen fuhren die einzelnen Michelin-Teams? "Williams und McLaren wählten beide unsere härteren, primären Reifen", erklärte der Franzose. "Die meisten anderen Teams entschieden sich für die optionalen Reifen, wobei ein oder zwei von ihnen mit den anderen fuhren."

Ralf Schumacher konnte nur bis zum ersten Boxenstopp mit Leader Michael Schumacher mithalten, anschließend verlor der 27-Jährige Zeit. Dennoch zeigte sich Pierre Dupasquier mit der Konstanz der Michelin-Reifen zufrieden: "Ich denke, dass unsere Reifen zeigten, dass sie sehr konstant waren und die Rundenzeiten der führenden Michelin-Teams waren viel konstanter als die Zeiten der anderen Autos an der Spitze. Wir fuhren heute nicht die schnellste Rennrunde, aber das war nicht schlimm. Die BMW-Williams fuhren häufiger 1:16er-Zeiten als alle anderen Autos. Ich war erfreut zu sehen, dass dies so war und ich bin sicher, dass wir bei den letzten Saisonrennen sehr konkurrenzfähig sein werden."

Wie kam Michelin damit klar, dass man mit dem Hockenheimring einen überwiegend neuen Kurs vorfand, auf dem vorher nicht getestet werden konnte? "Die Streckenbedingungen haben sich so ziemlich so entwickelt, wie wir es erwartet hatten, aber die Reifenabnutzung war im Rennen so wie im Training, was wir nicht erwarteten", so der Michelin-Motorsportdirektor. "Normalerweise wird die Strecke im Laufe eines Wochenendes weniger Reifenabnutzend, weil mehr Gummi auf ihr liegt, aber dies war hier nicht der Fall. Wir müssen das analysieren, aber ich denke nicht, dass es an den höheren Temperaturen lag, die wir im Rennen vorfanden."

McLaren-Mercedes-Fahrer Kimi Räikkönen verlor in der 37. Runde seine Chancen auf WM-Punkte, als er einen Reifenschaden hatte. "Unser erster Verdacht ist, dass er über Trümmerteile fuhr und dadurch langsam Luft verlor", erklärte Pierre Dupasquier. "Wenn man mit einem Reifen fährt, der Druck verliert, kommt man irgendwann zu einem Punkt, wo er vollständig zerbricht."