• 27.09.2007 13:33

Doppel-Interview mit den Renault-Piloten

Die beiden Stammpiloten des Renault-Teams nahmen sich im Teaminterview Zeit, ihre ersten Eindrücke der Grand-Prix-Strecke in Fuji zu schildern

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Giancarlo und Heikki: Wie bereitet ihr euch auf eine unbekannte Strecke vor?"
Giancarlo Fisichella: "Heute, am Donnerstagvormittag, sind wir die Strecke mit unseren Ingenieuren zu Fuß abgegangen, so wie wir das auf jedem Kurs tun. Nur dass wir hier noch mehr auf die möglichen Schlüsselstellen und Schwierigkeiten achten. Auf Basis unserer Simulationen versuchten wir die optimalen Bremspunkte und die richtige Getriebeübersetzung für jede Kurve zu bestimmen. Ich glaube, das klappte ganz gut."
Heikki Kovalainen: "Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, DVDs mit Rennen auf den betreffenden Kursen anzuschauen und achte dabei besonders auf die Onboard-Aufnahmen. Aber Fuji ist nicht nur für die Formel 1 komplettes Neuland. Es ist bisher fast kein Rennen hier gefahren worden und wir konnten kein Video auftreiben."#w1#

Titel-Bild zur News: Giancarlo Fisichella und Heikki Kovalainen

Giancarlo Fisichella und Heikki Kovalainen bei der Erkundung der Strecke

"Das Eingewöhnen wird also schon einige Runden dauern. Aber ich habe mir die Piste nach unserer Ankunft am Mittwoch genau angeschaut, bin sie heute Morgen wieder mit unseren Ingenieuren abgelaufen und freue mich jetzt auf den Trainingsbeginn, um einen realistischen Eindruck aus der Cockpit-Perspektive zu erhalten."

Frage: "Was haltet ihr nach dem ersten Augenschein vom 'Fuji Speedway'?"
Kovalainen: "Er sieht so aus, als wäre die Strecke einfach zu lernen. Es gibt zwei wichtige Bremszonen, der Rest besteht aus klassischen Links-Rechts-Kombinationen. Die letzten Kurven bereiten keine Probleme, es geht nur darum, vorher die richtige Übersetzung zu wählen und den Kurvenausgang gut zu erwischen. Wie immer gilt es, die Feinheiten der Strecke möglichst schnell zu lernen."
Fisichella: "Es gibt schon interessante Passagen auf dieser Strecke - die Kurven 5 und 6 etwa haben durchaus ihre Tücken. Der letzte Sektor ist für meinen Geschmack vielleicht etwas langsam geraten, dort fahren wir nur im ersten oder zweiten Gang. An einigen Stellen sind die Kurven schlecht einsehbar, was unsere Aufgabe ebenfalls erschwert."

"Die fehlende Sicht erklärt sich daraus, dass einige Kurven nach außen hängen - besonders in einem Knick ist es schlicht unmöglich, den Scheitelpunkt einzusehen. Fuji hat also eine Reihe interessanter Seiten, aber ich glaube, dass Suzuka trotzdem der Maßstab bleibt, nicht nur in Japan."

Frage: "Wie sehen eure Ziele für dieses Rennwochenende aus?"
Kovalainen: "Ich bin nun sechsmal in Folge in die Punkte gefahren, das ist eine sehr positive Serie. In den zurückliegenden Rennen bin ich auf dem Niveau meines deutlich erfahreneren Teamkollegen gefahren. Als Team haben wir nach dem schwierigen Saisonbeginn unbeirrbar weitergearbeitet und erhebliche Fortschritte erzielt."

"Ich war nach den ersten Rennen von mir selbst enttäuscht, ich machte zu viele Fehler. Das ist auch einer der Punkte, an denen ich in der Winterpause arbeiten möchte - unter besseren Bedingungen als vergangenes Jahr. Aber im weiteren Verlauf entwickelte sich die Saison für mich sehr positiv, sodass es auch in Japan mein Ziel ist, nicht nur Punkte zu holen, sondern möglichst unter die ersten Sechs zu fahren."
Fisichella: "Unser Ziel muss es sein, ein paar Punkte zu holen und vor Williams zu bleiben. Ich möchte ein solides Rennen ohne Zwischenfälle zeigen."