Renault steht voll hinter Kovalainen
Nach dem schwierigen Saisonbeginn hat sich Heikki Kovalainen zur Nummer eins bei Renault gemausert, was auch vom Team anerkannt wird
(Motorsport-Total.com) - Während Giancarlo Fisichella um seinen Platz bei Renault zittern muss und eigentlich fast schon raus ist, weil ihm nicht nur Fernando Alonso, sondern auch Nelson Piquet jun. das Cockpit wegnehmen könnte, gilt Heikki Kovalainen im noch amtierenden Weltmeisterteam als gesetzt: Die starken Leistungen des jungen Finnen sind nämlich auch den Verantwortlichen bei den Franzosen nicht entgangen.

© xpb.cc
Heikki Kovalainens starke Leistungen gehen manchmal ein wenig unter...
"Heikki hatte einen schwierigen Saisonstart", erklärte Teammanager Steve Nielsen. "Der Durchbruch gelang ihm mit einem starken Rennen in Kanada - und seither hat er sich ständig gesteigert. Das war eine bemerkenswerte Wende, denn er stand in den ersten zwei, drei Rennen gehörig unter Druck. Das muss für ihn schwierig gewesen sein, aber er hat die richtige Antwort gegeben und wird wie gesagt mit jedem Rennen besser."#w1#
Montréal: Mit Glück auf Platz vier
Das, was Nielsen als "Durchbruch" bezeichnet, war in Wahrheit ein eher glückliches Rennen, denn Kovalainen kam in Montréal nur durch zahlreiche Zwischenfälle und Safety-Car-Phasen auf den vierten Platz nach vorne. Noch im Qualifying hatte es für ihn ganz schlecht ausgesehen: 22. und letzter Platz, während Stallgefährte Giancarlo Fisichella in die Top 10 kam. Doch das glückliche Rennergebnis dürfte eine mentale Blockade gelöst haben.
"Der Freitag und der Samstag waren ja noch absolut furchtbar", erinnerte sich Chefingenieur Pat Symonds. "Am Sonntag fuhr er ein verdammt gutes Rennen - und das scheint der Knackpunkt gewesen zu sein." In der Tat: In der Folge schaffte es der 25-Jährige in neun Rennen achtmal in die Punkte, was einen Abschnittsscore von 19 Zählern bedeutet. Zum Vergleich: Fisichella brachte im gleichen Zeitraum gerade mal vier Punkte nach Hause.
Symonds: "Wir haben Heikki am Saisonbeginn ein wahnsinnig schwierig zu fahrendes Auto gegeben, das muss man fairerweise schon dazusagen. Natürlich war auch der psychologische Druck enorm, denn es war endlich der Beginn seiner Formel-1-Karriere. Gerade in Melbourne wollte er zu viel, ist er über das Limit des Autos hinausgeschossen. Dadurch kam dieses miserable Wochenende zustande", gab er zu Protokoll.
Keine Zweifel an Kovalainens Talent
Doch selbst in den schwierigen Phasen habe man nie grundsätzliche Zweifel am Fahrtalent des GP2-Vizemeisters von 2005 gehabt: "Wir wussten immer, wie gut er ist. Er hat für uns wirklich gute Tests absolviert, war da enorm schnell. Und wir wussten auch, dass er Rennen fahren kann, denn das hatten wir ja in der GP2 gesehen und in seiner Zeit als Renault-Kaderfahrer", so Symonds über den Race-of-Champions-Sieger von 2004.
Das Tüpfelchen auf dem I - und womöglich endgültig die Fahrkarte für ein Renault-Stammcockpit in der kommenden Saison - war dann der Grand Prix von Belgien, in dem Kovalainen trotz einer falschen Strategie Achter wurde: "Seine Verteidigung gegen Kubica in Spa war fantastisch. Man konnte richtig sehen, wie er über alles nachdachte, was er tat. Kubica hatte die Performance, um ihn zu überholen, aber Heikki ließ ihm keine Chance", lobte Symonds abschließend.

