Massa will Räikkönen im Titelkampf unterstützen
Weil seine eigenen Titelchancen nur noch marginal sind, will der Brasilianer Räikkönen helfen - Zufriedenheit trotz zahlreicher technischer Probleme
(Motorsport-Total.com) - Felipe Massa muss den 'Fuji Speedway' wie ein Großteil der anderen Fahrer erst kennen lernen. Trotz Vorbereitung im Simulator fühlt sich der Ferrari-Pilot noch nicht optimal gerüstet: "Ich denke, dass der Simulator im Moment noch nicht 100-prozentig gut ist. Wir entwickeln den Simulator im Moment noch intensiv."

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Felipe Massa wird sich nun in die Dienste von Kimi Räikkönen stellen
"Wir können im Moment nicht sagen, dass er der Realität entspricht. Ich hoffe, dass dies in Zukunft der Fall sein wird. Wenn man die Strecke nicht kennt, dann ist er sehr hilfreich, um das Layout und die Ideallinie kennen zu lernen. Das war für mich also hilfreich."#w1#
Nach der Begehung des japanischen Kurses fällt der Paulista ein erstes positives Fazit: "Die Strecke sieht sehr interessant aus. Ich hatte ursprünglich etwas anderes erwartet, bevor ich sie ausprobierte. Ich denke jedoch, dass die Strecke interessant ist und wir hier konkurrenzfähig sein können. Ob wir besser oder schlechter sein werden als McLaren, das müssen wir zunächst einmal abwarten. Ich denke jedoch, dass wir konkurrenzfähig sein werden."
Wenn Felipe Massa in diesem Jahr Formel-1-Weltmeister werden will, dann braucht er eine gehörige Portion Glück, denn bei noch maximal zu vergebenen 30 WM-Zählern hat der 26-Jährige 20 WM-Punkte Rückstand auf den Führenden: "Natürlich hoffen wir darauf, aber ob so etwas passieren wird, wissen wir nicht. Natürlich ist manchmal etwas Hilfe und Glück gut."
"Um eine Weltmeisterschaft zu gewinnen, muss man nicht nur immer schnell sein, man muss auch alle Rennen beenden und Glück haben. Das war in diesem Jahr nicht der Fall. In diesem Jahr haben wir ein paar Probleme gehabt, die es uns nicht erlaubt haben, alle Rennen zu beenden."
"Wenn ich mir den Punktestand anschaue, dann könnten wir vielleicht führen, wenn wir keine mechanischen Probleme gehabt hätten. Wir haben ein sehr gutes Auto, aber wir waren in diesem Jahr nicht 100-prozentig zuverlässig. Manchmal braucht man auch etwas Glück, dies war jedoch in manchen Rennen nicht der Fall."
"Es bringt nichts, jetzt darüber nachzudenken", versichert Massa, dass er der entgangenen Chance nicht hinterher trauert. "Ich bin nicht der Typ, der sich fragt, was wäre wenn? Wenn es in diesem Jahr nicht möglich ist, dann werden wir es im kommenden probieren. Was soll ich schon mehr dazu sagen?"
So ärgert sich der Paulista auch nicht über die Disqualifikation in Kanada wegen Überfahrens der roten Ampel in der Boxenstraße: "Und Monza? Und Ungarn? Und Australien? Und Silverstone? Wenn man in fünf Rennen nicht wie erwartet in die Punkte kommt, dann kann man nicht nur ein Rennen betrachten. Man muss an alle Rennen denken."
Für ihn ist es selbstverständlich, dass er nun seinem Teamkollegen unter die Arme greift: "Ich arbeite für das Team. Falls ich keine Chance habe, dann werde ich dem Team helfen. Das Team ist zu mir sehr fair, wir hatten eine sehr gute Meisterschaft. Es ging in Bezug auf die Arbeitsweise im Team sehr fair zu. Ich habe kein Problem damit, dem Team beim Kampf um die Weltmeisterschaft zu helfen, wenn ich keine Chance habe. Das ist völlig klar, und ich werde mein Bestes für das Team geben."
Trotz aller Probleme fällt das vorläufige Saisonfazit positiv aus: "Ich habe drei Rennen gewonnen und stand kurz davor, weitere Rennen zu gewinnen. Ich bin über diese Saison also glücklich. Aber ich bin über die Probleme, die wir diese Saison hatten, nicht glücklich. Es gab mit Sicherheit zu viele Probleme. Um die Meisterschaft zu gewinnen, muss alles perfekt laufen. In diesem Jahr war unsere Zuverlässigkeit nicht perfekt, aber ich bin mit der Saison zufrieden."
Wenn es mit dem WM-Titel schon nichts wird, dann will der Rennfahrer zumindest auf den zweiten Rang kommen: "Wir haben noch drei sehr wichtige Rennen zu fahren. Die Meisterschaft ist nicht so einfach, aber wir müssen versuchen, beide Ferrari an die Spitze zu bekommen. Das wollen wir probieren."
"Ich bin über die Probleme, die wir dieses Jahr hatten, nicht sehr glücklich, welche uns meiner Meinung nach viele Punkte gekostet haben, die uns nun in der Meisterschaft fehlen. Ich denke, dass es in Bezug auf die Kämpfe und die Konkurrenzfähigkeit eine sehr gute Saison war. Ich bin ziemlich glücklich, aber angesichts der verlorenen Punkte nicht sehr glücklich."
Dass er am Ende in der Saison gegen den neuen Teamkollegen Kimi Räikkönen den Kürzeren ziehen könnte, stört Massa nicht: "Ich lag in vielen Rennen vor Kimi, ich verlor den dritten Platz wegen Problemen, die ich hatte. Ich kann nicht sagen, dass ich nicht vorne liege, weil ich etwas falsch gemacht habe. Um ehrlich zu sein, ich hatte kein Glück."
"Probleme treten nun einmal auf, und ich bin mir sicher, dass wir diese Probleme in Zukunft nicht noch einmal haben werden. Ich bin bereit, dem Team zu helfen, egal ob Kimi oder ich Weltmeister wird. Das ist egal. Bedeutsam ist, dass meine Chance sehr gering ist, so ist es nun einmal. Ich bin mir sicher, dass ich in Zukunft alle Chancen haben werde, und dass mir das Team dabei helfen wird, die Weltmeisterschaft zu gewinnen."
Im Vergleich zum Jahr zuvor sieht sich Massa als besseren Rennfahrer an: "Zwei Jahre war ich ein offizieller Testfahrer von Ferrari. Das vergangene war mein erstes Jahr bei Ferrari, und ich denke, dass ich eine Menge gelernt habe. In diesem Jahr verfügte ich über viel mehr Erfahrung, viel mehr Reife. Mit Sicherheit war dieses Jahr für mich in Bezug auf die Erfahrung viel besser."
"Ich hatte im vergangenen Jahr ein sehr gutes Lernjahr, vor allem mit Michael (Schumacher), und ich schaffte es, all das Gelernte und meine Erfahrung in diesem Jahr anzuwenden und sogar noch besser zu sein. Wir unterhalten uns manchmal, natürlich über das Team, aber auch über das normale Leben. Ich habe eine gute Beziehung zu ihm - manchmal sprechen wir am Telefon, manchmal sehen wir uns an der Strecke."

