• 27.09.2007 10:03

Lom: "Wir respektieren diese Vereinbarung"

Der für den Einsatz der RS27-V8 bei Red Bull Racing verantwortliche Ingenieur erklärt im Teaminterview, wie sich das Kundenteam auf Fuji vorbereitet hat

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Fabrice, mit Fuji steht nun ein völlig neuer Kurs auf dem Kalender. Das Renault-Team gastierte dort 2006 mit seiner Roadshow. Lassen sich für Red Bull Racing daraus irgendwelche Erkenntnisse ableiten?"
Fabrice Lom: "Sie sprechen einen wichtigen Punkt an. Die Regeln unserer Partnerschaft sind klar festgelegt: Es handelt sich ausschließlich um eine Zusammenarbeit auf dem Motorensektor. Die einzigen Informationen, die das Renault-Team mit Red Bull Racing austauscht, betreffen die Triebwerke."

Titel-Bild zur News: David Coulthard

Red Bull Racing erhält von Renault nur Daten über den Motor

"Natürlich können wir im Gespräch ein paar Eindrücke wiedergeben, die wir vergangenes Jahr mit der Roadshow in Fuji gewonnen haben, aber keinerlei Informationen über Parameter wie das Abtriebsniveau oder dergleichen."#w1#

"Und wir respektieren diese Vereinbarung ohne Wenn und Aber. Aus Motorensicht wissen wir, wie sich der RS27 in Fuji verhalten sollte und teilen dieses Wissen völlig offen mit unserem Partner."

Frage: "Wie stark werden die Motoren gemäß der Simulationen und Ihres Vorwissens in Fuji belastet?"
Lom: "Nicht besonders stark, schon gar nicht im Vergleich mit Monza und Spa. Es gibt diese 1,5 Kilometer lange Gerade, aber erstens kommt davor eine langsame Kurve und zweitens liegt die längste Vollgaspassage in Fuji unter 20 Sekunden - verglichen mit rund 25 in Spa."

"Wir gehen davon aus, dass die Drosselklappen etwa die Hälfte einer Runde voll geöffnet sind, was klar unter dem Durchschnitt liegt. Wir sehen also in Sachen Zuverlässigkeit keinerlei Probleme."

"Auch deshalb nicht, weil die Strecke rund 500 Meter hoch liegt, was das Leben für die V8-Sauger einfacher macht - der Motor entwickelt bei dünnerer Luft etwas weniger Leistung, und damit sinkt die Belastung der Kolben. Aber das heißt nicht, dass wir die Zuverlässigkeit nicht ständig im Auge behielten."

Frage: "Wie bewerten Sie es, dass die Formel 1 nach 30 Jahren nun nach Fuji zurückkehrt?"
Lom: "Ich finde das gut, denn es ist immer interessant, neue Kurse kennenzulernen und sich neuen Herausforderungen zu stellen. Suzuka ist zweifellos eine legendäre Strecke, aber ich persönlich fand die Umgebung nie besonders reizvoll. Also wird es zumindest für mich sehr unterhaltsam zu sehen, was in Fuji los ist."